Parchim – In einem überraschenden Schritt hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) seine Kandidatenliste für die bevorstehende Bundestagswahl im Februar aufgestellt. Diese Entscheidung fand während eines Parteitages in Parchim statt, wo der Staatssekretär im Schweriner Justizministerium, Friedrich Straetmanns, mit beeindruckenden 76,2 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten gewählt wurde. Der 63-Jährige, der früher für die Linke im Bundestag saß, ist nun Teil der frisch gegründeten BSW-Partei und hat mit Melanie Dango, der Co-Vorsitzenden und Pastorin, die ebenfalls ohne Gegenkandidaten den zweiten Listenplatz einnahm, eine starke Führungsspitze.
Doppelte Führung für das BSW
Das Augenmerk des BSW liegt stark auf einer einheitlichen Front. Toralf Herzer, der ursprünglich ebenfalls kandidieren wollte, zog seine Bewerbung zurück. Diese Entscheidung unterstreicht den Zusammenhalt innerhalb der Partei, die derzeit nur aus etwa 50 Mitgliedern besteht. Die Parteiführung erhält Rückendeckung von der zentralen BSW-Spitze in Berlin. Die Co-Bundesvorsitzende Amira Mohamed Ali äußerte sich eindringlich zu den Zielen der Partei und kritisierte die Bundespolitik scharf. Als Mitglied von BSW ist es entscheidend, starke Abgeordnete zu wählen, sagte sie bei ihrer Rede.
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov äußerten sieben Prozent der Wahlberechtigten, dass sie die BSW bei der Bundestagswahl unterstützen möchten. Diese Umfrage fand zwischen dem 29. November und dem 3. Dezember statt. Trotz dieser anfänglichen Zusprüche wurde die Öffentlichkeit nach der Gründung des Landesverbandes von den internen Vorgängen ausgeschlossen, was für Kritik von Seiten des Deutschen Journalistenverbands sorgte, der dies als Angriff auf die Pressefreiheit wertete, wie tagesschau.de berichtete. Gleichzeitig kann die neue politische Formation in Mecklenburg-Vorpommern auf die Unterstützung von 85,8 Prozent der Stimmen für Dango bauen, die gerade erst ihren Platz in der Politik gefunden hat.