In Berlin ist die Mietlage für viele Bürger angespannt. Rund 80 Prozent der Stadtbewohner leben zur Miete, und die Sorgen um bezahlbaren Wohnraum nehmen zu. Ein zentrales Problem sind die steigenden Mieten und die Verdrängung von Mietern durch Luxussanierungen. Laut einem Bericht von Berlin Live wird dieses Phänomen besonders deutlich am Beispiel des Hauses in der Schönleinstraße 19 in Kreuzberg, auch bekannt als „Schöni19“. Der neue Eigentümer plant die Umwandlung in Luxuswohnungen, während der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg versucht hat, ein Vorkaufsrecht auszuüben, um die Mieter zu schützen. Der Senat lehnte jedoch die Freigabe der Mittel für dieses Vorkaufsrecht ab.
Das Vorkaufsrecht sollte im Rahmen des Milieuschutzes angewendet werden, um Luxussanierungen und die damit verbundene Verdrängung von Mietern entgegenzuwirken. Jedoch wird dieses Recht seit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 2021 eingeschränkt, was zu einem Rückgang der vorgekauften Häuser in Berlin geführt hat. Die Bau- und Sanierungskosten für das besagte Gebäude belaufen sich auf rund 311.000 Euro, der Kaufpreis beträgt etwa 1,4 Millionen Euro. Die Hausgemeinschaft zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung des Senats und fühlt sich im Stich gelassen.