Am 15. Januar 2025 wurde in Brandenburg ein alarmierender Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) gemeldet. Die Behörden sahen sich gezwungen, 55 Ziegen und Schafe in Schöneiche bei Berlin vorsorglich zu töten, um die Ausbreitung des hochansteckenden Virus einzudämmen. Der Ausbruch wird mit einer als kontaminiert eingestuften Futterlieferung aus Hönow in Verbindung gebracht, wo drei Wasserbüffel verendeten und elf Büffel tödlich infiziert wurden. Diese drastische Maßnahme hat schwerwiegende Folgen für die Familie Teudt, die den Ziegenhof betreibt, und es wurde ein Spendenaufruf gestartet, um den Landwirten bei der Wiederherstellung ihrer Herde zu helfen.
Bis Mittwochmittag waren bereits über 10.000 Euro für die betroffenen Tierhalter gesammelt worden. Die Tötung der Tiere ist Teil einer umfassenden Strategie zur Eindämmung der Seuche, die durch verschiedene Ansteckungswege übertragen werden kann, darunter direkter Kontakt zwischen Tieren und flüssige Ausscheidungen von Infizierten. Experten betonen, dass das Virus nicht nur bei bekannten Nutztieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen auftritt, sondern auch Tierarten in Zoos und Wildtierpopulationen betreffen kann. Menschen hingegen zeigen sich kaum anfällig für MKS, die Produkte von erkrankten Tieren sind für die Verbraucher unbedenklich.
Schutzmaßnahmen und Regionaler Krisenstab
Die Behörden reagierten schnell auf den Ausbruch. Um die Verbreitung des Virus zu verhindern, wurde eine Sperrzone von 3 Kilometer rund um den betroffenen Betrieb eingerichtet. Ein vorläufiges Transportverbot für Klauentiere wurde in Brandenburg und Berlin verhängt. Auch der Zoo und der Tierpark in Berlin wurden aufgrund der Situation geschlossen. Zudem werden auf der bevorstehenden Agrarmesse Grüne Woche keine Klauentiere ausgestellt. Diese vorbeugenden Maßnahmen sind entscheidend, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen, die bereits als wirtschaftlich bedeutende Tierseuche gilt.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betont die Priorität der Eindämmung und die Notwendigkeit einer schnellen Reaktion. Die letzten großen Ausbrüche in Deutschland fanden 1988 statt, während der letzte europäische Fall 2011 in Bulgarien dokumentiert wurde. MKS kann langfristig wirtschaftliche Schäden verursachen, insbesondere für die Agrarwirtschaft. Der Deutsche Bauernverband verlangte bereits schnelle Entlastungsmaßnahmen für die betroffenen Landwirte.
Hintergründe zur Maul- und Klauenseuche
Das MKS-Virus besitzt eine kurze Inkubationszeit und kann sich rasant ausbreiten. Infizierte Tiere zeigen Symptome wie hohes Fieber, Appetitlosigkeit und Blasenbildung an Maul und Zitzen. Es ist wichtig zu beachten, dass der letzte größere Ausbruch in Europa sich damals erheblich auf den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ausgewirkt hat. Länder wie Mexiko und Südkorea haben bereits Schweinefleischimporte aus Deutschland gestoppt, was zusätzliche wirtschaftliche Belastungen für die deutsche Landwirtschaft zur Folge haben könnte.
Um die Lage weiter zu evaluieren, werden Proben der betroffenen Wasserbüffel im Friedrich-Loeffler-Institut analysiert. Ermittlungen zur Ansteckungsquelle laufen, während die Tierärzte und Fachleute der Taskforce Lösungen zur Eindämmung und zu möglichen Impfmaßnahmen diskutieren. Der Zustand der Landwirtschaft ist angespannt, bereits durch andere Tierseuchen belastet, und die Unsicherheit über die Verbreitung des MKS-Virus könnte gravierende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.
Die Bevölkerung wird gebeten, die Situation aufmerksam zu verfolgen und auf die Anweisungen der Behörden zu achten. Der Schutz der Tiere und die Eindämmung der Seuche stehen an oberster Stelle, während die Tierhalter und die betroffene Gemeinschaft weiterhin auf Unterstützung angewiesen sind.