
Am 8. März 2025, dem Internationalen Frauentag, werden weltweit FLINTA* für gleiche Rechte und ein selbstbestimmtes Leben auf die Straße gehen. In Berlin, wo der Frauentag bereits 2019 als gesetzlicher Feiertag eingeführt wurde, wird die Bedeutung dieses Tages von der Landesvorsitzenden von Die Linke Berlin, Franziska Brychcy, hervorgehoben. Sie spricht sich entschieden gegen Vorschläge zur Abschaffung des Feiertags aus und betont den dringenden Bedarf an Gleichstellung.
Ein zentrales Anliegen ist die Schließung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, da Frauen nicht nur den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit leisten, sondern auch mit erheblichen Einkommensunterschieden konfrontiert sind. Die Linke fordert Arbeitszeiten, die zum Leben passen, und ausreichende finanzielle Mittel für ein gutes Leben. Darüber hinaus setzt sich die Partei für die Abschaffung des §218 ein, um Schwangerschaftsabbrüche zu legalisieren.
Veranstaltungen und Demonstrationen in Berlin
Um den Internationalen Frauentag zu feiern und auf die bestehenden Herausforderungen aufmerksam zu machen, organisiert Die Linke in Berlin mehrere Veranstaltungen. Dazu zählen ein feministisches Kneipenquiz, ein feministischer Frühschoppen, Plakate malen und ein Liederabend. Die zentrale Demonstration unter dem Motto „Feministisch, Solidarisch, Gewerkschaftlich“ findet am 8. März um 12:00 Uhr am Oranienplatz, dem Mahnmal für die Opfer von Rassismus und Polizeigewalt, statt. Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer werden an dieser Demonstration teilnehmen und somit die Forderungen für eine gerechtere Gesellschaft unterstützen.
In einem weitreichenden Kontext steht der Internationale Frauentag, der 1909 in den USA seinen Ursprung fand und 1975 von den Vereinten Nationen formalisiert wurde. Der Tag hat das Ziel, Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung von Frauen zu bekämpfen und die Geschlechtergleichstellung weltweit zu fördern. Das Motto für den Internationalen Frauentag 2025 lautet: „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte, Gleichwertigkeit und Empowerment“.
Herausforderungen der Geschlechtergerechtigkeit
Die aktuelle Lage zeigt, dass der Fortschritt in der Geschlechtergerechtigkeit als „zu langsam, zu fragil und zu ungleichmäßig“ beschrieben wird. Laut dem jüngsten Sustainable Development Report 2024 gibt es zwar eine leichte Verbesserung, aber große Herausforderungen bestehen weiterhin in vielen Regionen. Frauen und Mädchen sind oft stärker von Armut, Hunger, unzureichender Gesundheitsversorgung und sexueller Gewalt betroffen.
Der Gender Pay Gap bleibt ein drängendes Problem: Frauen verdienen im Durchschnitt weniger und haben eingeschränkten Zugang zu Bildung und Ressourcen. In Deutschland beträgt der Verdienstabstand zwischen den Geschlechtern 16%, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (18%). Der Anteil der Frauen in Führungspositionen bleibt ebenfalls niedrig, mit nur 19% der Vorstandsmitglieder in den 200 umsatzstärksten Firmen.
Darüber hinaus wird die Gewalt gegen Frauen in Deutschland immer sichtbarer. Im Jahr 2023 wurden 167.639 Fälle von Partnerschaftsgewalt angezeigt, was einem Anstieg von 6,4% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 79% der Opfer waren Frauen, während 78% der Tatverdächtigen männlich waren. Herausforderungen wie die Bekämpfung häuslicher Gewalt sind weiterhin essentiell, um Frauen ein sicheres und gewaltfreies Leben zu ermöglichen.
Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit von effektiven politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Rechte und der Gleichstellung von Frauen. So sieht das Gewalthilfegesetz 2025 vor, dass Gewaltopfer Zugang zu Schutz- und Beratungseinrichtungen erhalten, um Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen zu erhalten.
Insgesamt wird der Internationale Frauentag 2025 somit nicht nur als Feiertag begangen, sondern auch als Tag des Kampfes für eine gerechtere und gleichberechtigte Gesellschaft, was in vielen Regionen der Welt weiterhin dringend nötig ist. Der Geschlechterdiskurs bleibt auch international relevant, da Länder wie Afghanistan und der Iran weiterhin mit massiven Einschränkungen von Frauenrechten konfrontiert sind, was die Notwendigkeit zur globalen Solidarität unterstreicht.