Berlin

Gewerkschaft Verdi droht mit Warnstreiks: Tarifverhandlungen stehen an!

Am 15. Januar 2025 fanden in Berlin die ersten Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) statt. Beide Parteien haben unterschiedliche Erwartungen an das Ergebnis der Gespräche, und die Positionen liegen weit auseinander. Verdi fordert eine monatliche Lohnerhöhung von 750 Euro für alle Beschäftigten, was die BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe als „nicht finanzierbar“ ansieht. Die Forderungen der Gewerkschaft summieren sich auf etwa 250 Millionen Euro jährlich, und die BVG hat angekündigt, am ersten Verhandlungstag kein Angebot vorzulegen. Diese Situation wirft die Frage auf, wie die BVG und der Berliner Senat auf die Forderungen reagieren werden, und Verdi sieht die Verhandlungen als „Bewährungsprobe“ an.

Die Forderungen von Verdi umfassen zusätzlich ein dreizehntes Monatsgehalt und verschiedene Zulagen. Dazu zählen eine Fahrdienst- bzw. Wechselschichtzulage von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro. Diese Forderungen werden als notwendig erachtet, um den faktischen Reallohnverlust seit der letzten Entgeltrunde Ende 2021 zu kompensieren. Besonders auffällig ist, dass Berlin im Vergleich zu anderen deutschen Städten als Schlusslicht bei den Löhnen im öffentlichen Nahverkehr gilt.

Hintergründe der Verhandlungen

Die BVG steht vor großen Herausforderungen, insbesondere aufgrund von Betriebsproblemen im U-Bahn-Betrieb, die in den letzten Jahren immer wieder aufgetreten sind. Neue Fahrzeuge werden erst im Sommer 2024 erwartet, was zu Verzögerungen und Ausfällen im bisherigen Betrieb geführt hat. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind angespannt, da die Personalkosten der BVG im Jahr 2023 bei rund 820 Millionen Euro lagen. Während die BVG durch den Kommunalen Arbeitgeberverband vertreten wird, muss sie sich auch mit dem Druck auseinandersetzen, die Mobilität in der Stadt aufrechtzuerhalten.

Die Möglichkeit von Warnstreiks könnte bald Realität werden, sollten die Verhandlungen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Verdi hat in der Vergangenheit bereits zwei Warnstreiks organisiert, die den öffentlichen Personennahverkehr in Berlin erheblich beeinträchtigt haben.

Ausblick auf zukünftige Verhandlungen

Die Tarifverhandlungen gehen bis zum 10. April 2024 weiter, und in diesem Zeitraum sind insgesamt sechs Termine angesetzt. Der nächste Verhandlungstermin findet bereits am 31. Januar 2024 statt. Angesichts der hohen Lebenshaltungskosten und der Herausforderungen im öffentlichen Dienst sieht die Gewerkschaft die Notwendigkeit, bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter für die Beschäftigten zu fordern. Diese Tarifverhandlungen sind Teil eines größeren Trends in Deutschland, bei dem die Rechte und Löhne der Beschäftigten im öffentlichen Sektor zunehmend in den Fokus der politischen und öffentlichen Debatte gerückt werden. Weitere Verhandlungen in anderen Bereichen, wie bei der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung, stehen ebenfalls auf der Agenda.

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