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ePA in Berlin: Startschuss wackelt – Gesundheitsdaten in Gefahr?

Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Berlin steht vor unsicheren Zeiten. Laut der Süddeutschen Zeitung, könnte der geplante Start, der für Ende März oder Anfang April 2025 vorgesehen ist, aufgrund von Herausforderungen bei der Software-Umstellung und der Datensicherheit auf sich warten lassen. In den Arztpraxen herrscht Ungewissheit über die praktische Anwendung der ePA im alltäglichen Betrieb, was die Einsatzbereitschaft beeinflusst.

Seit dem 15. Januar 2025 erhalten schrittweise alle gesetzlich krankenversicherten Patienten in Deutschland eine elektronische Patientenakte, sofern sie dem nicht widersprechen. Bis Mitte Februar 2025 hatten von den rund 710.000 AOK-Versicherten in Berlin etwa 3 Prozent, das entspricht rund 21.000 Personen, Widerspruch eingelegt. Weitere Widerspruchsquoten aus anderen Krankenkassen sind ebenfalls bemerkenswert: Bei der Techniker Krankenkasse betrug sie 7 Prozent, bei der DAK knapp 4 Prozent und bei der Barmer 5,4 Prozent.

Testphasen und Funktionalitäten

Im Vorfeld der bundesweiten Einführung wird die ePA zunächst in drei Modellregionen getestet, um sicherzustellen, dass das System stabil läuft. Diese Modellregionen umfassen Hamburg, Franken und Teile von Nordrhein-Westfalen, wie die Verbraucherzentrale berichtet. Die ePA ist als digitaler, lebenslanger Aktenordner für Gesundheitsdaten konzipiert, der von Ärzten, Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen verwaltet wird. Der Einsatz der ePA ist freiwillig, und Patienten können jederzeit Widerspruch gegen die Nutzung einlegen.

Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre benötigen für die Nutzung der ePA die Zustimmung ihrer sorgeberechtigten Eltern. Der Zugriff auf die ePA erfolgt über spezielle Apps oder einen ePA-Client für den PC, der ab Juli 2025 verfügbar ist. Um sich zu registrieren, benötigen Nutzer eine Gesundheitskarte und eine PIN oder Gesundheits-ID. Für Menschen ohne digitale Endgeräte bestehen jedoch Einschränkungen in der Nutzung.

Sicherheitsbedenken und Unterstützung

Die Sicherheitslage ist ein zentrales Thema. Der Chaos Computer Club hat auf mögliche Sicherheitslücken hingewiesen, weshalb zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Die gesammelten Daten werden in Deutschland zentral gespeichert und unterliegen strengen europäischen Datenschutzbestimmungen. Das System zur Telematikinfrastruktur ermöglicht dabei den sicheren Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen.

Parallel zur ePA wird auch in digitale Gesundheitsanwendungen investiert. Diverse Gesetze, wie das E-Health-Gesetz und das Patientendaten-Schutz-Gesetz, fördern die Digitalisierung und den Austausch von Gesundheitsdaten. Ziel ist es, alle Beteiligten im Gesundheitswesen miteinander zu vernetzen und den Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen zu erleichtern, wie auch auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums nachzulesen ist.

Die elektronische Patientenakte bietet somit zahlreiche Vorteile, darunter einen vereinfachten Austausch medizinischer Dokumente und die Vermeidung von Doppeluntersuchungen. Gleichzeitig sind jedoch technische Abhängigkeiten und Sicherheitsrisiken nicht zu unterschätzen. Die Herausforderungen, die mit der flächendeckenden Einführung der ePA verbunden sind, könnten für einige Zeit weiterhin die Diskussionen im Gesundheitswesen dominieren.

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Berlin,Hamburg,Franken,Nordrhein-Westfalen
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Berlin, Deutschland
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Herausforderungen bei Software-Umstellung,Datensicherheit
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sueddeutsche.de
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verbraucherzentrale.de
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