
Die Rhythmische Sportgymnastik (RSG) ist eine elegante und technisch anspruchsvolle Sportart, die Körperkontrolle, Grazie, Kraft, Ausdauer, Musikalität und Geschicklichkeit fördert. Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 gelang der erst 17-jährigen Darja Varfolomeev ein bemerkenswerter Triumph. Sie gewann die Goldmedaille im Mehrkampf und zeigte, dass die Bescheidenheit und das Talent junger Athletinnen zu beeindruckenden Erfolgen führen können. Varfolomeev ist nicht nur die Hoffnungssträgerin für Deutschland, sondern auch ein Symbol für den Wandel in der Sportart, die traditioneller Weise fast ausschließlich von Frauen dominiert wird. Tagesspiegel berichtet, dass die RSG in Berlin eine lange Tradition hat und durch die Zusammenkunft von Sportlerinnen aus Ost- und Westdeutschland nach dem Mauerfall an Bedeutung gewann.
Tanja Ballwanz, die erste Vorsitzende der Abteilung RSG beim SC Charlottenburg, hebt die Faszination dieser Sportart hervor. In der Hauptstadt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, RSG sowohl als Hobby als auch leistungsorientiert zu betreiben. Renommierte Vereine wie der Berliner TSC, VfL Zehlendorf und der 1. VfL Fortuna Marzahn bieten eine optimale Basis für junge Talente. Doch trotz des großen Interesses sind die Wartelisten lang, was auf einen dringend benötigten Ausbau der Hallenzeiten hinweist.
Darja Varfolomeev: Ein außergewöhnlicher Werdegang
In ihrer beeindruckenden Karriere hat Darja Varfolomeev zunächst in Sibirien das Licht der Welt erblickt, wo sie im Alter von drei Jahren mit der Rhythmischen Sportgymnastik begann. 2018 zog sie nach Deutschland, um am Bundesleistungszentrum in Schmiden zu trainieren. Ihre Mutter Tatjana, ebenfalls in der RSG aktiv, musste aufgrund gesundheitlicher Probleme aufgeben und ist eine stetige Unterstützerin für ihre Tochter geblieben. Varfolomeev fühlte sich nie unter Druck gesetzt; vielmehr motivierte sie die Geschichte ihrer eigenen sportlichen Wurzeln. Laut Welt hat sie in den letzten Jahren beachtliche Erfolge erzielt, darunter fünf WM-Titel, und zeigt in ihren Übungen stets verschiedene Facetten ihrer Persönlichkeit.
Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch in ihrem Training wider. Mit 36 Stunden pro Woche investiert sie viel Zeit, um sich auf große Wettkämpfe vorzubereiten. Ihre Fähigkeiten, die sie bei der Qualifikation in Paris unter Beweis stellte, brachten ihr 136,850 Punkte ein, wodurch sie als Zweite für das Finale qualifiziert wurde. Gegenüber RP Online wurde deutlich, dass Varfolomeev auch die Erwartungen an sie sehr hoch sind, da die letzte Medaille für Deutschland in dieser Disziplin 1984 von Regina Weber gewonnen wurde.
Die Zukunft der Rhythmischen Sportgymnastik in Deutschland
Die RSG hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Berlin, sondern auch bundesweit etabliert. Der Bundesstützpunkt im Olympiapark und der Landesstützpunkt im Europasportpark bieten vielversprechende Trainingsbedingungen für Leistungssportlerinnen. Die Deutsche Turnliga organisiert verschiedene Wettkämpfe, und bedeutende Events wie die „Berlin Team Masters“ erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Ballwanz hebt hervor, dass diese Veranstaltungen das Zuschauerinteresse steigern, was durch die Erfolge der Athletinnen begünstigt wird.
Für die Olympischen Spiele 2024 hat sich Darja Varfolomeev als große Hoffnungsträgerin positioniert. Sie führt die Weltrangliste an und wird von Trainerin Yuliya Raskina betreut. Das Deutsche Turner-Team, das um Medaillen kämpfen wird, besteht neben Varfolomeev auch aus der starken Athletin Margarita Kolosov, die bei den letzten Spielen den vierten Platz belegte. RP Online weist darauf hin, dass auch andere Länder starke Konkurrenten haben, wobei die favorisierten Athletinnen Sofia Raffaeli aus Italien und Stilijana Nikolowa aus Bulgarien in den Wettkampf einsteigen werden.
Die Mischung aus Tradition, individueller Förderung und den neuesten Entwicklungen im Sport lässt die Zukunft der Rhythmischen Sportgymnastik in Deutschland weiterhin vielversprechend erscheinen. Der Wettkampfgeist und die Begeisterung der Athletinnen werden die Faszination der RSG in den kommenden Jahren weiter steigern.