Pro-palästinensische Studierende und Aktivisten haben am Montag das Audimax der Alice-Salomon-Hochschule in Marzahn-Hellersdorf besetzt. Die Besetzung wurde über Social-Media-Kanäle der pro-palästinensischen Szene in Berlin initiiert. Laut einem Sprecher des Lagezentrums verließen die Aktivisten das Gebäude am Abend freiwillig, gegen 21.30 Uhr. Die Polizei war bereits seit dem späten Nachmittag vor Ort, stellte jedoch bis zu diesem Zeitpunkt keine Straftaten fest. Der Hauseigentümer hat keinen Strafantrag gestellt.
Die Hochschulleitung, vertreten durch Rektorin Bettina Völter, hat angegeben, dass es keinen Anlass gebe, vom Hausrecht Gebrauch zu machen. Die Besetzung verlief bisher friedlich, und es wurden keine Sachbeschädigungen registriert. Es wird vermutet, dass neben Studierenden auch ortsfremde Personen unter den Besetzern sind, darunter Akteure von früheren Besetzungen an anderen Universitäten. Von den Aktivisten wurden mehrere Banner aufgehängt, darunter die Aufschriften „Free Palestine“ und „Friede der Welt, Tod dem Imperialismus“.
Friedlicher Verlauf der Besetzung
Die Besetzer haben angekündigt, bis 21 Uhr im Hörsaal zu bleiben. Dies entspricht der regulären Schließzeit des Gebäudes. In sozialen Medien gibt es Hinweise darauf, dass die Besetzer die Nacht in der Hochschule verbringen möchten und Aufrufe zur Unterstützung sowie zum Bau von Barrikaden durch Sympathisanten veröffentlicht wurden. Videos auf Instagram zeigen vermummte Aktivisten im Hörsaal mit Transparenten, die der Hochschule Mitschuld am „Völkermord“ vorwerfen.
Die Berliner SPD hat die Hochschule dazu aufgefordert, das Hausrecht konsequent durchzusetzen und äußert Bedenken hinsichtlich der Identität der Besetzer. Die Alice-Salomon-Hochschule (ASH) bietet Studiengänge in Sozialer Arbeit, Gesundheit sowie Erziehung und Bildung in der Kindheit an, was die Thematik des Diskurses der Aktionsgruppe unterstreicht.