BerlinFriedrichshain-KreuzbergMittePankow

Berlin kämpft gegen illegale Ferienwohnungen – neue Software in Sicht!

In Berlin bleibt die Situation rund um die illegalen Ferienwohnungen angespannt und wenig transparent. Trotz eines seit Mai 2014 bestehenden gesetzlichen Verbots zur Zweckentfremdung von Wohnraum, können die Behörden nur schwer gegen illegale Angebote vorgehen. Rund 4.500 Registriernummern für genehmigte Ferienwohnungen wurden bislang vergeben, doch die tatsächliche Zahl könnte weit über 38.000 liegen, wie der Deutsche Ferienwohnungsverband feststellt. Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) kündigt zur Bekämpfung des Problems eine EU-weite Softwarelösung an, die im Frühjahr 2026 eingeführt werden soll. Diese Software wird Plattformbetreibern vorschreiben, ihre Daten digital zur Verfügung zu stellen, was es den Aufsichtsbehörden ermöglichen könnte, illegalen Ferienwohnungen online nachzugehen. Bis zur Einführung bleibt den Bezirken jedoch nur der mühevolle Weg, um mögliche illegale Angebote rechtzeitig zu identifizieren.

Trotz des langen gesetzgeberischen Rahmens ist es bemerkenswert, wie viele Informationen über den Zustand des Marktes bis heute fehlen. Laut dem Jahresbericht des Landesrechnungshofes 2024 wird kritisiert, dass die Bezirksämter nicht entschlossen genug gegen illegale Ferienwohnungen vorgehen. Hinweise aus der Bevölkerung würden oft nicht konsequent verfolgt. Gaebler sieht dennoch Fortschritte: Bis Dezember 2024 waren insgesamt 27.813 Wohnungen von den Maßnahmen des Zweckentfremdungsverbots betroffen, was er als Beweis für die Wirksamkeit des Gesetzes ansieht.

Genehmigungszahlen und Antragsverfahren

Die Situation wird durch die geringe Anzahl an Genehmigungen kompliziert. Seit dem Ablauf der Übergangsfrist 2016 haben sich lediglich 4.785 Anträge auf die Vermietung von Ferienwohnungen in Berlin gestellt, wovon die Hälfte allein aus dem Bezirk Mitte stammt. In den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg wurden lediglich 464 Anträge registriert. Seit 2016 sind gerade einmal 600 Ferienwohnungen genehmigt worden, wobei die meisten Genehmigungen in Pankow (120), Friedrichshain-Kreuzberg (114) und Mitte (112) erteilt wurden.

In den Jahren 2018 bis 2022 zählten die Bezirke insgesamt knapp 3.400 Anträge, wobei auffiel, dass auch zahlreiche Anträge für eigens genutzte Wohnungen mit in der Statistik enthalten sind. Alexander King, ein Abgeordneter der BSW, fordert daher eine systematische Verfolgung der Wohnraumzweckentfremdung und kritisiert die Umsetzung des bestehenden Gesetzes. Ein automatisierter Abgleich öffentlich zugänglicher Daten wurde zwar in Aussicht gestellt, jedoch nicht realisiert.

Zukunftsperspektiven

Um den angespannten Wohnungsmarkt in Berlin zu entlasten, ist es wichtig, dass Ersatzwohnraum unter angemessenen Bedingungen für die Mieterschaft bereitgestellt wird. Das neue Zweckentfremdungsverbot-Gesetz ermöglicht beispielsweise die Vermietung von selbstbewohnten Hauptwohnungen als Ferienwohnung, allerdings nur mit Genehmigung und für bestimmte Zeiträume. Zudem ist die Nutzung von Nebenwohnungen auf maximal 90 Tage pro Jahr beschränkt. Diese Regelung zeigt den dringenden Bedarf, den Bestand an Wohnraum effektiv zu verwalten und gleichzeitig die Rechte der Mieter zu schützen.

Wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Die Implementierung neuer technischer Lösungen könnte jedoch dazu beitragen, eine bessere Übersicht über den Ferienwohnungsmarkt zu schaffen und die rechtlichen Rahmenbedingungen durchzusetzen.

Öffentliche Umfrage

Ort des Geschehens

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Sonstiges
In welcher Region?
Berlin
Genauer Ort bekannt?
Charlottenburg-Wilmersdorf, Deutschland
Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
taz.de
Analysierte Quellen
10 Meldungen
Soziale Medien
6 Kommentare
Forenbeiträge
100 Diskussionen