
Am 1. März 2025 steht die dritte Staffel von „Babylon Berlin“ bereit, die die Zuschauer in die turbulente Epoche der späten Weimarer Republik eintauchen lässt. Laut MDR wird Kommissar Gereon Rath erneut von der städtischen Unruhe und den Schatten des Verbrechens in Berlin geprägt sein. Die Handlung, die im September 1929 spielt, beleuchtet eine Stadt im Umbruch, die von drängenden sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen gezeichnet ist.
Die Weimarer Republik steht in diesen Jahren im Zeichen einer tiefen Kluft: Spekulation und Inflation führen zu wachsender Armut und Arbeitslosigkeit, während das Nachtleben blüht und eine glamouröse Fassade aufrechterhalten wird. Inmitten dieses Chaos wird Rath mit persönlichen und gesellschaftlichen Dilemmata konfrontiert. Der Fall Betty Winter rückt den Ehemann Tristan Rot ins Zentrum der Ermittlungen, während Rath selbst mit dem Erbe seiner Familie konfrontiert wird.
Die „Roaring Twenties“ sind geprägt von Lebenshunger, Leidenschaft und einer Vielzahl kultureller Strömungen, die, wie der MDR berichtet, in der vom Stummfilm geprägten Zeit ihren Ausdruck finden.
Kulturelles Leben in der Weimarer Republik
Die Berliner Kulturszene in den Goldenen Zwanzigern erlebte einen Aufschwung, der sich auch im Kino manifestierte. Der Titania-Palast, eröffnet 1928, wurde schnell zu einem Wahrzeichen des Films als Massenmedium und verkörperte die Ästhetik der Neuen Sachlichkeit. Diese kulturelle Bewegung, beschreibt bpb, thematisierte die Lebensrealitäten des Proletariats, während Künstler wie George Grosz und Otto Dix die soziale Misere kritisierten. Die Massenmedien, insbesondere das Kino, gewannen an Bedeutung und zogen täglich Millionen von Besuchern an.
In der Literatur wurde die Blütezeit der 1920er Jahre durch herausragende Werke wie Thomas Manns „Der Zauberberg“, der 1924 erschien, und Hermann Hesses „Der Steppenwolf“, der 1927 veröffentlicht wurde, deutlich. Die Stadt Berlin entwickelte sich zur kreativen Metropole, die das Selbstbewusstsein von Frauen förderte und Platz für neue Lebensstile bot. Die Themen um die Emanzipation wurden in der Mode und in der Literatur sichtbar, wo die „Neue Frau“ als Symbol für den Aufbruch in eine neue, selbstbestimmte Lebensweise angeboten wurde, wie im DHM erläutert wird.
Die gesellschaftlichen Umbrüche dieser Zeit werden auch in der Darstellung der Protagonisten von „Babylon Berlin“ sichtbar, die in einem Spannungsfeld zwischen persönlichem Schicksal und den großen Strömungen ihrer Zeit agieren. Gereon Rath, gespielt von Volker Bruch, verliert sich in den Illusionswelten des Stummfilmkinos. Um ihn herum entfaltet sich das verheerende Spiel der Hochfinanz, das auf den Untergang spekuliert.
Die dritte Staffel verspricht Spannung, Leidenschaft und eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen, die in einer der aufregendsten Epochen der deutschen Geschichte wurzeln. Das Team um Regisseur Tom Tykwer und die Blockbuster-Musik von Johnny Klimek wird erneut dazu beitragen, diese faszinierende Zeit lebendig zu machen.