Am 10. Januar 2025 wurde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei einem Bestand von Wasserbüffeln festgestellt. Diese hoch ansteckende Tierkrankheit hat große Bedeutung für die Landwirtschaft und die Gesundheit des Tierbestandes in Deutschland. Laut Cityreport wurde der Ausbruch am selben Tag vom Landeslabor Berlin-Brandenburg gemeldet, woraufhin das Veterinäramt die betroffenen Tiere umgehend sperrte.
Die Bestätigung der Infektion folgte vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) am darauf folgenden Tag. Angesichts der Gefahr einer weiteren Ausbreitung wurde die Tötung des betroffenen Bestandes sowie die unschädliche Beseitigung der Tierkörper für den 10. Januar angeordnet. Dies geschah in Übereinstimmung mit den geltenden Tiergesundheitsgesetzen, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Verbot von tierischen Bewegungen
Im Rahmen dieser Maßnahmen ordnete das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg ein 72-stündiges Verbot sämtlicher Bewegungen von Klauentieren an. Diese Regelung betrifft nicht nur Märkisch-Oderland, sondern auch die umliegenden Landkreise Barnim und Oder-Spree sowie die Stadt Berlin. Eine Allgemeinverfügung des Landkreises Havelland wurde ebenfalls erlassen, um die Verbote durchzusetzen.
Tierbewegungen von Klauentieren sind untersagt, und Tiere empfänglicher Arten müssen an ihrem Standort eingesperrt werden. Desinfektionsmatten sollen an Ein- und Ausgängen von Ställen ausgelegt werden, während Hausschlachtungen in der Region verboten sind. Zudem wird eine Schutzzone mit einem Radius von mindestens drei Kilometern und eine Überwachungszone von mindestens zehn Kilometern um den Ausbruchsbestand eingerichtet.
Übertragungswege und Symptome
Die Maul- und Klauenseuche ist eine durch ein RNA-Virus verursachte Erkrankung, die alle Klauentiere betrifft, einschließlich Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Infizierte Tiere zeigen Symptome wie Fieber, Apathie und Blasenbildung an Maul, Zitzen und Klauen. Besonders gefährlich ist die Krankheit für Kälber und Ferkel, bei denen die Erkrankung meist tödlich verläuft. In Deutschland hat der jüngste Ausbruch den Status „MKS-frei“ verloren, was zu bedeutenden Handelseinschränkungen führen könnte, wie Tierseucheninfo Niedersachsen berichtet.
Die Übertragung erfolgt direkt von Tier zu Tier, kann aber auch über indirekte Wege wie Menschen, Fahrzeuge oder tierische Produkte geschehen. Bei einer Infektion müssen alle Tiere eines Höfes getötet und die entsprechenden Gebäude desinfiziert werden. Die inkubative Phase beträgt zwischen drei und sechs Tagen. Die verantwortlichen Behörden haben bereits epidemiologische Untersuchungen zur Eintragsursache der Infektion eingeleitet.
Sicherheitsmaßnahmen und gesundheitliche Risiken
Die Ansteckungsgefahr ist durch illegalen Handel und die Einschleppung des Virus aus Drittländern erhöht. Der jüngste Ausbruch in Deutschland birgt zudem Risiken für die gesamte EU, insbesondere angesichts vergangener Ausbrüche in anderen Ländern wie Bulgarien und der Türkei. Für Menschen stellt die Maul- und Klauenseuche jedoch keine nennenswerte gesundheitliche Gefahr dar, auch wenn in seltenen Fällen eine Infektion möglich ist. Der Konsum von Fleisch und Milchprodukten bleibt unter Hygienevorschriften unbedenklich.
Die Überwachung der Tierbestände und die Fortsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen sind dringend erforderlich, um eine Weiterverbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern. Auch nach den neuen Ausbrüchen bleibt die Übertragung über Wind bis zu 60 Kilometer weit eine ernsthafte Bedrohung für die Tiergesundheit in der Region.