Das Würzburger Mainfranken-Theater und Intendant Markus Trabusch gehen getrennte Wege – und das viel früher als geplant. Wie in einer gemeinsamen Presseerklärung von der Stadt Würzburg und Trabusch am Donnerstag bekannt gegeben wurde, verlässt der Theaterleiter das Haus bereits zum Jahresende 2024 anstelle des ursprünglich vorgesehenen Ablaufs bis 2026. Dieser überraschende Schritt folgt auf anhaltende öffentliche Kritik an Trabusch, der seit acht Jahren das Theater führt, und auf vielfache Beschwerden über seinen Führungsstil.
Die Situation eskalierte, als Trabusch vor kurzem einen Vorfall kritisierte, bei dem ein Zuschauer mit geistiger Behinderung während einer Vorstellung Kommentare abgab, die er als „massive Störung“ bezeichnete. Dies führte zu einem breiten Echo in der Öffentlichkeit und dem Vorwurf, nicht inklusiv zu handeln, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Auch eine Mitarbeiterbefragung aus dem Sommer bestätigte die Defizite in der Führungskultur des Theaters. Der Würzburger Stadtrat hatte bereits gefordert, die Trennung von Trabusch voranzutreiben, was nun auch erfolgt ist. Die Stadt erklärt, die Entscheidung diene sowohl dem „Wohl des Theaters“ als auch den „persönlichen Interessen von Herrn Trabusch“ in Anbetracht des großen öffentlichen Drucks, dem er ausgesetzt war.
Das Ende einer Ära
Trabusch wird das städtische Theater nun bis zum Ende des Jahres leiten. Die Stadt Würzburg dankt ihm trotz der massiven Kritik für seine künstlerischen Leistungen. Das Mainfranken-Theater befindet sich derzeit in einem umfassenden Sanierungsprozess und soll in ein Staatstheater umgewandelt werden. Die vorzeitige Trennung stellt einen bemerkenswerten Wendepunkt in der Geschichte des Theaters dar, das sich nun einem neuen Kapitel zuwendet.