
In einem dramatischen Vorfall wurde Igor Kirillov, der 54-jährige General und führende Kopf der russischen Atomschutzkräfte, am 19. Dezember 2024 in Moskau bei einem Anschlag getötet. Dieser Anschlag, der einen herkömmlichen Roller als Bombe nutzte, geschah nur einen Tag nach Vorwürfen der ukrainischen Geheimdienste, Kirillov habe den Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen ukrainische Soldaten befohlen. Mitten im chaotischen Verkehrsleben einer dicht besiedelten Moskauer Nachbarschaft detonierten die Sprengstoffe und töteten sowohl Kirillov als auch seinen Assistenten. Ein ukrainischer Offizieller, der anonym bleiben wollte, erklärte gegenüber Al Jazeera, dass die Verantwortung für den Anschlag bei der Ukraine liege. Der Vorfall ist der vierte gezielte Mord an hochrangigen russischen Militärpersonen innerhalb von zwei Monaten.
Schockierte Nachbarn und politische Reaktionen
Die Explosion hinterließ nicht nur Zerstörung, sondern auch schockierte Anwohner. „Du spürst den Krieg direkt vor deiner Tür“, äußerte sich eine ehemalige Nachbarin Kirillovs, die an anti-Kremlin-Demonstrationen teilgenommen hatte, und bezeichnete den General als legitimes Ziel. Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) bestätigte diese Ansicht, indem er anmerkte, dass Kirillov „das, was ihm widerfahren ist, verdient hat“. Die Ukraine führt somit eine systematische Kampagne durch, um russische Militärführer und ihre Unterstützer zu eliminieren. Diese Kampagne, die als rechtmäßig erachtet wird, zielt auf feindliche Kämpfer und wird auch während eines möglichen Friedensverhandlungsprozesses fortgesetzt, wie Analysten berichten.
Die Tötungen beschränken sich nicht nur auf das ukrainische Territorium. Im Dezember 2023 wurde beispielsweise Ilya Kiva, ein pro-Kremlin-Abgeordneter, in einem Wald nahe Moskau erschossen. Kirillovs Tod wird als signifikante Errungenschaft für die ukrainischen Geheimdienste gewertet. Nikolay Mitrokhin, ein Forscher an der Universität Bremen, bezeichnete es als „die höchste mögliche Errungenschaft“. Es gibt jedoch auch Befürchtungen, dass Russlands militärische Rückschläge weiter zunehmen könnten. Am Morgen nach dem Anschlag führten russische Bomber einen Luftangriff auf Kiew durch, bei dem mindestens eine Person starb und sieben verletzt wurden, was die bestehenden Spannungen und die Gefahr von retaliation unterstreicht. Laut Berichten von Al Jazeera ist die gewaltsame Situation zwischen beiden Ländern sowie die steigenden Opferzahlen durch den Konflikt weiterhin brisant und besorgniserregend.