In Bayern gibt es markante Unterschiede in der Verteilung der Religionszugehörigkeiten. Einer aktuellen Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts zufolge ist Wattendorf im Landkreis Bamberg die katholischste Gemeinde mit einem beeindruckenden Anteil von 92,5 Prozent der rund 600 Einwohner, die Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche sind. Im Kontrast dazu steht Weigenheim in Mittelfranken, wo 81,5 Prozent der Einwohner sich der evangelischen Kirche zugehörig fühlen, wie die PNP berichtet.
Während in ländlichen Regionen Frankens wie Gleiritsch und Eschlkam deutlich höhere Anteile der Katholiken mit 90,4 und 89,8 Prozent verzeichnet werden, zeigen größere Städte wie München und Nürnberg eher gemischte Glaubensgemeinschaften, wo der Anteil der Kirchenmitglieder zusammengerechnet nicht über 50 Prozent steigt. Im Saarland hingegen ist fast die Hälfte der Bevölkerung katholisch, während im eher protestantisch geprägten Sachsen-Anhalt nur etwa drei Prozent der Menschen Mitglieder einer Kirche sind, wie sich auch in den Statistiken der Statista zeigt.
Mitgliederentwicklung und Austritte
Die römisch-katholische Kirche hat in Deutschland 2023 rund 20,4 Millionen Mitglieder, was sie zur größten Religionsgemeinschaft des Landes macht. Dennoch kämpft die Kirche mit einem anhaltenden Mitgliederschwund: Von 1990 bis 2023 ist die Zahl der Katholiken von 28,3 Millionen auf knapp über 20 Millionen gefallen. So traten im Jahr 2022 etwa 400.000 Personen aus, während die Gründe oft in der Kirchensteuer und den Missbrauchsskandalen, wie zuletzt im Erzbistum München und Freising, zu suchen sind. Diese Entwicklungen zeigen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung einen Reformbedarf in der katholischen Kirche sieht, was sich auch negativ auf die Mitgliederzahlen auswirkt.