Manfred Genditzki, der 13 Jahre unschuldig im Gefängnis saß, setzt jetzt alles auf eine Karte. Der sogenannte „Badewannen-Mord“ hat ihn in einen regelrechten Albtraum verfrachtet. Im Juli 2023, nach jahrelangem Kampf um seine Unschuld, wurde er schließlich vom Vorwurf freigesprochen, 2008 in Rottach-Egern eine Seniorin in ihrer Badewanne ertränkt zu haben. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen, als selbst die Staatsanwaltschaft Freispruch forderte, was Genditzkis Freilassung schließlich ermöglichte. Nun hat er den Freistaat Bayern auf Entschädigung verklagt, wie InFranken berichtete.
Die juristischen Wirrungen um Genditzki begannen bereits 2010, als er fälschlicherweise wegen Mordes verurteilt wurde. Nach diversen Instanzen und erneuten Verhandlungen wurde im Jahr 2023 klar: Genditzki war unschuldig. Nach seiner Freilassung fordert er nun eine Entschädigung von mindestens 750.000 Euro, um die seelischen und körperlichen Folgen seiner zu Unrecht erlittenen Haft zu mildern. Ein Gerichtssprecher bestätigte, dass Genditzki‘ Klage auf Grundlage von Amtshaftungsansprüchen eingereicht wurde. „Der Kläger fordert ein angemessenes Schmerzensgeld“, stellte eine Sprecherin des Landgerichts München I klar. Seine Anwältin Regina Rick kritisierte scharf, dass der Freistaat Bayern kein Unrecht anerkennen wolle: „Wenn keiner was falsch gemacht hat, dann fragt man sich, warum ein Unschuldiger in den Knast geht“, zitiert t-online sie.
Ein Leben, das durch das Justizsystem zerstört wurde
Insgesamt erhält Genditzki nun rund 820.000 Euro an Entschädigung – eine Summe, die seine verlorenen Jahre aber bei weitem nicht ausgleicht. Der Betrag erscheint der Anwältin viel zu gering: „Das ist verflixt wenig für 14 verlorene Jahre“, sagt Rick. Klagen gegen die bisherigen Entschädigungsverfahren sind bereits geplant, während Genditzki gesundheitlich schwer zu kämpfen hat und unter Albträumen leidet, wie *Ihre Anwältin* berichtet. Die Justizsystemfehler, die zu dieser tragischen Situation führten, werfen ein wenig schmeichelhaftes Licht auf die bayerische Justiz, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache rechtlich weiterentwickeln wird.