Die bayerischen Feuerwehren stehen vor einem ernsthaften Problem: Der Mangel an Ausbildungsplätzen an staatlichen Feuerwehrschulen ist alarmierend. Laut den Grünen konnte in diesem Jahr von den angefragten 36.335 Lehrgangsplätzen lediglich 15.145 vergeben werden, was einer bedenklichen Zuteilungsquote von nur 42 Prozent entspricht. Innenexperte Florian Siekmann kommentierte dies mit den Worten: „Das ist fast schon ein Sechser im Lotto.“ Besonders kritisch ist die Lage bei den zentralen Lehrgängen für Jugendwarte und Ausbilder, wo die Zuteilungsquote nur zwischen 43 und 45 Prozent schwankt. Diese Situation gefährdet die langfristige Einsatzbereitschaft der Hilfskräfte, da in den kommenden Jahren viele Feuerwehrleute in den Ruhestand gehen werden, wie Siekmann betont. Er fordert daher dringend mehr Plätze für die dringend benötigte Ausbildung an den Feuerwehrschulen, insbesondere in der psychosozialen Notfallversorgung für die Einsatzkräfte, wo die Situation noch schlimmer sei, wie pnp.de informiert.
Lehrgänge auf Landkreisebene
Bei der Kommandantenversammlung im Landkreis Lichtenfels wurde das große Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage an Ausbildungsplätzen ebenfalls thematisiert. Während die Nachfrage an Lehrgängen weiterhin stark ansteigt, werden dem Landkreis regelmäßig deutlich weniger Plätze zugewiesen, als tatsächlich erforderlich wären. So berichtete Kreisbrandrat Thilo Kraus, dass von den benötigten 63 Plätzen für Gruppenführer lediglich 29 zugeteilt wurden. Diese Missstände beeinträchtigen die Ausbildungsmöglichkeiten maßgeblich, was für die Effizienz der Feuerwehrarbeit von entscheidender Bedeutung ist. Die Feuerwehrangehörigen haben im vergangenen Jahr an 109 verschiedenen Lehrgängen teilgenommen, was 14.200 ehrenamtlichen Stunden für Aus- und Fortbildung entspricht, so obermain.de.
Die Ursachen für die steigenden Einsatzzahlen, von 936 Einsätzen in 2023 zu bereits 1233 im Jahr 2024, liegen unter anderem in den Starkregenereignissen, die zu zahlreichen Alarmierungen führten. Daher wird die Überarbeitung des Starkwetterkonzepts vorangetrieben, um die Koordination bei Einsätzen zu verbessern. Die digitale Alarmierung wird zudem ausgebaut, während die analoge Alarmierung schrittweise abgeschafft wird. Gleichzeitig werden neue Ehrenamtliche und Fachkräfte gesucht, um den Anforderungen der modernen Feuerwehren gerecht zu werden. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig eine umfassende und effektive Ausbildung in den bayerischen Feuerwehren ist.