Hof

Die schmerzliche Tradition der Fußbinde: Ein Blick auf Chinas Vergangenheit

Im Hamburger Museum für Völkerkunde wird die grausame Praxis des Füßebindens, eine tief verwurzelte Tradition in China, gewürdigt. Während dieses Brauchs, der über Jahrhunderte hinweg nahezu durchgängig bis ins 20. Jahrhundert praktiziert wurde, erlitten vor allem kleine Mädchen irreversible Fußdeformierungen. Die Tradition, die darauf abzielte, winzige, etwa 10 Zentimeter lange Füße zu kreieren, ging auf den Wunsch nach Schönheit und Ansehen in der Gesellschaft zurück. Das Museum zeigt eine Sammlung von „Lotusschuhen“, die dieses verstümmelnde Ideal illustrieren. Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat das Museum einen Begleitband zur Ausstellung herausgegeben, der die westliche Betrachtung des Brauchs hinterfragt und die Rolle der Frauen als Opfer in dieserjährigen Tradition beleuchtet.

Kulturelle Hintergründe und gesundheitliche Folgen

Der Ursprung des Füßebindens lässt sich bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen, als die ersten Anzeichen dieser Schönheitstradition auftraten. Historischen Berichten zufolge muss eine Tänzerin am Hof Li Houzhus, des letzten Herrschers der Südlichen Tang-Dynastie, für die Entstehung dieser Mode verantwortlich gewesen sein. Frauen wurden in der Kindheit von ihren Müttern oder Großmüttern gezwungen, ihre Füße zu bandagieren, was zu drakonischen gesundheitlichen Folgen führte. Die gebrochenen und missgebildeten Füße ließen oft erhebliche Schmerzzustände und Komplikationen wie Infektionen und Entzündungen zurück, wie die umfassenden Schilderungen auf Wikipedia verdeutlichen.

Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann sich das Bewusstsein für die Unmenschlichkeit dieses Brauchs zu verändern. Mit der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde das Füßebinden endgültig verboten. Trotz der Aufklärung blieben viele Frauen mit den Folgen ihres eingeschränkten Lebens konfrontiert, einschließlich lebenslanger Schmerzen und sozialer Stigmatisierung. Die Ausstellungen im Museum und die dazugehörigen wissenschaftlichen Arbeiten öffnen einen kritischen Dialog über diese dunkle Episode der weiblichen Geschichte, während sie die Perspektive der betroffenen Frauen in den Mittelpunkt rücken.

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