In Germering wird ein neuer Mietspiegel erstellt, der seit über 30 Jahren ein wichtiger Bestandteil des Wohnungsmarktes ist. Germering ist dabei in Kooperation mit dem Institut für Statistik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). In diesem Jahr wird der Mietspiegel erstmals vereinfacht, was im Gegensatz zu den bisherigen zwei jährlichen Erneuerungen steht. Die Indexanpassung erfolgt basierend auf aktuellen Preisentwicklungen und soll letztendlich die Verwaltung entlasten, wie Kämmerer René Mroncz kürzlich im Hauptausschuss erklärte. Die Erneuerung kostet etwa 27.000 Euro, während die spätere Vergabe an externe Firmen zwischen 30.000 und 40.000 Euro pro Erstellungsrunde kosten könnte. Diese Summen fallen nur alle vier Jahre an, da eine günstige Indexanpassung in der Zwischenzeit möglich ist.
Der Mietspiegel dient als wichtige Orientierungshilfe für Mieter und Vermieter und ist nach der gesetzlichen Definition eine Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete. Diese wird aus den üblichen Entgelten für vergleichbaren Wohnraum in der Gemeinde oder ähnlichen Gebieten gebildet, die in den letzten sechs Jahren vereinbart wurden, wie bmwsb.bund.de erläutert. Er ist entscheidend für das gesetzliche Mieterhöhungsverfahren, um die Zustimmung des Mieters für Mietsteigerungen bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete zu erhalten. Zudem spielt er eine bedeutende Rolle bei der Anwendung der sogenannten Mietpreisbremse in angespannten Wohnungsmarktsituationen. Die Einführung verpflichtender qualifizierter Mietspiegel für größere Gemeinden wurde ebenfalls in einem kürzlich verabschiedeten Reformgesetz beschlossen, um die Rechtssicherheit und Qualität der Mietspiegel zu verbessern.
Hierbei wird auch Diskussion über die Höhe der tatsächlichen Mieten im Germeringer Mietspiegel angestoßen. Daniel Liebetruth von der SPD begrüßte den Vorschlag, diese Informationen künftig ebenfalls zu berücksichtigen, was von der Liegenschaftsverwaltung befürwortet wurde. Vor der endgültigen Entscheidung soll jedoch geprüft werden, ob dies ohne Mehrkosten machbar ist, so die Zweite Bürgermeisterin Manuela Kreuzmair (CSU). Es bleibt abzuwarten, wie die Umsetzung des neuen Mietspiegels weiter verläuft, der gemäß den Plänen im März 2026 veröffentlicht werden soll. Die Zusammenarbeit mit Interessenvertretungen wie dem Mieterverein wird dabei ausdrücklich betont. So wird die Mitwirkung dieser Gruppen als notwendig erachtet, um transparenter und fairer bei der Entwicklung der Mietpreise vorzugehen.