Der blutige Konflikt in Gaza hat einen weiteren tragischen Höhepunkt erreicht: Mehr als 45.000 Menschen, darunter 17.000 Kinder, sind laut dem Gesundheitsministerium in dem belagerten palästinensischen Gebiet ums Leben gekommen. Diese erschütternden Zahlen wurden heute bekannt gegeben und verdeutlichen die katastrophale humanitäre Lage, die seit 14 Monaten herrscht, wie Al Jazeera berichtete. Die aktuelle Zahl enthält zudem 11.000 vermisste Palästinenser, die möglicherweise unter den Trümmern begraben sind. Hen Khoudary, Korrespondentin vor Ort, beschrieb die unerträgliche Verlustbilanz und wies darauf hin, dass alle Lebensbereiche in Gaza, von Schulen bis zu Krankenhäusern, zielgerichtet angegriffen werden.
Verzweiflung und Unruhe in den Strassen Gazas
In den nördlichen Gebieten Gazas, die besonders stark belagert sind, ist die Situation besonders düster. Ständige Bombardierungen und Luftangriffe halten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. „Quads verfolgen und töten Palästinenser auf den Straßen“, berichtete Khoudary und verwies auf eine Massenschießerei in der Khalil Oweida Schule. Innerhalb von 24 Stunden erreichten 52 Leichname die Krankenhäuser im bereits zerstörten Gazastreifen, darunter auch Mitglieder einer Familie, die bei einem nächtlichen Angriff auf ein Wohnhaus in der Stadt Gaza getötet wurden.
Zugleich zeigt der Konflikt die tragischen Umstände, in denen die Zivilbevölkerung gefangen ist. Viele Palästinenser haben keine Möglichkeiten zu fliehen, da die UN-Unterkünfte bereits überfüllt sind und vergangene Angriffe auf solche Schutzorte viele verunsichert haben. Die Einwohner Gazas sind in einer „offenen Gefängnis“-Situation gefangen, wie The New York Times eindringlich beschreibt. Diese Enklave ist umgeben von Mauern und Zäunen, wodurch die meisten Gazaner keinen Zugang zu Sicherheit außerhalb der Region haben, während sie sich angesichts der stetig steigenden Bombardierungen in ständiger Gefahr befinden.