
Große Freude im Brettspielland Haar! Tom Werneck, der Kopf hinter dem renommierten „Bayerischen Spiele-Archiv Haar e. V.“, leidet kein bisschen unter dem Langeweile des digitalen Zeitalters. Stattdessen zeigt er, dass die Liebe zu analogen Spielen nicht nur überlebt hat, sondern floriert. Bereits 1996 setzte Werneck mit der Gründung des Archivs einen kulturellen Meilenstein, um die Faszination für Brettspiele in der Öffentlichkeit zu verankern. „Spiele sind Kulturleistungen“, erklärt er. Die Sammlung wuchs ursprünglich von einem ungemütlichen Keller unter dem Rathaus zu einem Schatz von rund 20.000 Spielen. Diese Entwicklung belegen die lebhaften Spieletreffs, die unter seiner Leitung mehrmals im Monat stattfinden und mittlerweile auch in Aschheim und Karlsfeld Besucher anziehen.
Brettspiele erleben einen Boom
Der Trend schlägt hohe Wellen – Brettspiele sind zurück und begeistern Jung und Alt. Tom Werneck, der als ältester Spielejournalist der Welt gilt, beobachtet die Wiederbelebung des klassischen Spieleabends mit Freude. „Es gibt einen klaren Aufwärtstrend“, betont er. Diese Begeisterung entfaltet eine Multiplikationswirkung – Gespräche im entspannten Umfeld bringen Menschen zusammen, die sich für neue Spiele interessieren. Auch auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg, wo Werneck seit 53 Jahren Stammgast ist, zeigt sich das rege Interesse an den neuesten Spielideen. „Die Menschen kommen, um zu spielen; das ist ein echtes Gemeinschaftserlebnis“, ergänzt er erfreut.
Besonders beeindruckend ist die Adaptation der digitalen Welt in die analogen Spielsysteme, aber Werneck warnt: „Wenn ein Spiel keinen menschlichen Gegner hat, dann ist es kein echtes Spiel mehr.“ Der Austausch und das gemeinsame Erleben stehen im Mittelpunkt des Spielens. So überrascht es nicht, dass die Nachfrage an Brettspielen in den Haushalten enorm gestiegen ist und die kommen, um gemeinsam zu spielen. Laut Werneck bringt dies Bedeutung und Qualität in die Gemeinschaft zurück – eine wertvolle Bereicherung in einer technologisierten Welt. Letztlich bringt jede Partie auf dem Tisch nicht nur Freude, sondern auch die Möglichkeit, eine reiche Kultur zu bewahren, was Werneck mit voller Überzeugung anstrebt, wie er in einem Interview mit dem Münchner Merkur erläutert.
Und das Archiv selbst? Es wird stetig erweitert, mit Einsendungen aus Haushaltsauflösungen und Neuerscheinungen von Verlagen, die die „Schatzkammer“ erweitern. Werneck ist sich sicher: „Wir sind ein Vorbild für den Erhalt des immateriellen Kulturgutes Brettspiel“ und damit nicht nur ein lokales, sondern auch ein kulturelles Phänomen, das weitreichende Anerkennung findet, wie das Spielarchiv in Haar zeigt. Die zweiwöchentlichen Spielabende feiern nicht nur die Spiele, sondern auch die Menschen, die die Freude am Spielen weitertragen!
Besuchen Sie das Archiv und erleben Sie die Begeisterung selbst – ob beim Stöbern durch die historischen Spiele oder bei einem geselligen Abend, wo jeder Mitspieler willkommen ist. Die Spiele sind bereit und warten auf die nächsten Gesellschafter – in Haar und darüber hinaus!