
Ein schockierender Fall von sexuellem Missbrauch durch einen evangelischen Pfarrer sorgt aktuell für Entsetzen. Am vergangenen Mittwoch (4. Dezember 2024) wurde der 35-Jährige vor dem Amtsgericht Kulmbach zum Täter verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, in der Zeit zwischen Dezember 2023 und März 2024 sechs Mal eine Zwölfjährige im Intimbereich belästigt zu haben. Die Taten fanden im Wohnhaus des Pfarrers statt, und das Gericht verhängte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten.
Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um die Privatsphäre des Opfers zu schützen, welches nicht aussagen musste. Laut der stellvertretenden Pressesprecherin des Amtsgerichts, Sieglinde Tettmann, folgt die Entlassung des Angeklagten aus dem Dienst gemäß der geltenden Rechtslage. Christine Büttner, Sprecherin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, stellte klar, dass das Urteil von der Kirche ernst genommen wird und die Dienstausübung des Verurteilten seit dem 4. September 2024 untersagt ist.
Betroffene Strukturen in der Kirche
Fälle von sexuellem Missbrauch innerhalb der Kirche sind keineswegs selten. In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über Missbrauch durch Geistliche, sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche. Auch das Erzbistum Bamberg steht in der Kritik; der Bischof hatte im Oktober 2024 die Wiedereinsetzung eines umstrittenen Pfarrers in die Dienste erwogen, obwohl dieser zuvor über Jahre hinweg einen Jugendlichen sexuell missbraucht hatte. Diese Vorkommnisse werfen ein kritisches Licht auf die internen Strukturen und den Umgang mit Missbrauchsfällen innerhalb religiöser Institutionen, wie auch Wikipedia berichtet.