
In einem entscheidenden Schritt zur Lösung des Atommüllproblems hat die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) die Genehmigungsunterlagen für ein tiefengeologisches Endlager am Standort Nördlich Lägern, unweit der deutschen Gemeinde Hohentengen, eingereicht. Die Details des Projekts werden heute in Waldshut-Tiengen vorgestellt, wo interessierte Bürger ab 18:00 Uhr Informationen erhalten können, wie zvw.de berichtete. Der Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Christian Kühn, betonte, dass die deutsche Seite in den Entscheidungsprozess einbezogen werde und die Sicherheit höchste Priorität habe.
Geplante Infrastruktur und politische Schritte
Das geplante Endlager soll sowohl hochradioaktive als auch schwach- und mittelradioaktive Abfälle aufnehmen. Hierfür betreibt Nagra bereits ein Verfahren zur sogenannten Rahmenbewilligung, das in den kommenden Jahren durch die schweizerischen Fachbehörden hinsichtlich Sicherheits-, Umwelt- und raumplanerischen Aspekten geprüft wird. Laut BASE wird eine umfassende Einbeziehung der deutschen Behörden und Gebietskörperschaften in die Prüfprozesse sichergestellt, um alle relevanten Belange, insbesondere die Sicherheit, zu berücksichtigen.
Wesentliche politische Entscheidungen werden erst in den kommenden Jahren getroffen: Das Schweizer Parlament könnte im Jahr 2030 über das Projekt abstimmen, wobei sogar eine Volksabstimmung im Jahr 2031 möglich ist. Diese zeitlichen Abläufe sind entscheidend, da Deutschland nach wie vor kein Endlager für seinen Atommüll festgelegt hat. Die Situation wirft Fragen bezüglich der Sicherheit und der Anwohnerinteressen auf, wie auch Freiburger Regierungspräsident Carsten Gabbert in seiner Forderung nach Priorisierung der Sicherheit verdeutlichte.