In der aktuellen Folge von Markus Lanz, die am 18. Dezember ausgestrahlt wurde, steht das Thema Bildung im Fokus. Der ZDF-Moderator bringt den Podcaster Bob Blume auf die Bühne, der einen gewagten Vorschlag macht: Er fordert Lehrer auf, sich tatsächlich auf der beliebten Plattform TikTok anzumelden. Blume, der als Oberstudienrat am Windeck-Gymnasium in Bühl arbeitet, ist überzeugt, dass Lehrer zwei Wochen lang die Trends und Interaktionen der Jugendlichen auf TikTok erleben sollten, um deren Lebenswelten besser zu verstehen. „Wenn man die Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler wirklich verstehen möchte, muss man merken, wie dieser ungeheure Algorithmus einen reinzieht,“ erklärt Blume in der Sendung, wie derwesten.de berichtet.
Die Diskussion wird angereichert durch Bildungsforscher Olaf Köller, der Blumes Ansatz die Zustimmung erteilt und auf die Wichtigkeit hinweist, aus der Perspektive der Schüler zu unterrichten. Währenddessen äußert Steffen Sibler, Leiter einer Brennpunktschule in Berlin-Kreuzberg, Bedenken, dass durch zu viel Zeit im Internet viele Schüler grundlegende Erfahrungen, wie das Verstehen von Begriffen wie „Vogelperspektive“, nicht machen. Die Folge zeichnet sich durch eine eher neutrale Moderation von Lanz aus, der beispielsweise auf das Verbot von mobilen Endgeräten für unter 16-Jährige in Australien hinweist und anmerkt, dass drei Viertel der deutschen Eltern ähnliche Regelungen wünschen. Dies wird ergänzt durch Köllers Hinweis, dass die Debatte tatsächlich unter dem Begriff „Handy-Verbot“ geführt wird, was in der Schule auch sinnvoll genutzt werden kann, um Medienerziehung zu fördern. Bild.de berichtete über die laufende Serie von Experten-Talks, die bereits seit 2008 im ZDF Quoten garantieren.