Der Zeiss-Konzern aus Oberkochen blickt auf ein gemischtes Geschäftsjahr 2023/24 zurück. Während der Umsatz auf fast 11 Milliarden Euro anstieg, traten auch negative Entwicklungen zutage. Allein in Oberkochen und Aalen wurden rund 1.500 neue Arbeitsplätze geschaffen, was die Gesamtzahl der Beschäftigten auf 14.500 erhöht hat, wie die Schwäbische Post berichtete. Die Halbleitersparte SMT erwies sich als Haupttreiber des Wachstums mit einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen investierte trotz geopolitischer Unsicherheiten 1,6 Milliarden Euro in seine weltweiten Standorte. Besonders hervorzuheben sind die modernen Technologien für die Herstellung leistungsstarker Computerchips.
Dennoch ist der operative Gewinn um 242 Millionen Euro auf rund 1,44 Milliarden Euro gesunken, was laut Finanzvorstand Stefan Müller an einer Hochinvestitionsphase liegt. Die globale Unsicherheit und ein schrumpfendes Konsumklima zwangen den Konzern zu vorsichtigeren Prognosen: „Das Geschäftsumfeld entwickele sich zunehmend herausfordernd“, erklärte Vorstandsvorsitzender Karl Lamprecht bei einer Pressekonferenz, wie SWR.de zusammenfasste. Diese Entwicklungen führten auch zu einem Rückgang der Nachfrage nach Brillengläsern, was einen beabsichtigten Stellenabbau am Standort Aalen zur Folge hat.
Ausblick und Investitionen
Für die Zukunft plant Zeiss die Schaffung eines neuen Standorts für die Messtechnik in Aalen-Ebnat, wo voraussichtlich 2.500 Mitarbeitende beschäftigt werden sollen. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit einer Schwangerschaftsperiode der Innovationskraft des Unternehmens. Lamprecht betonte, dass trotz der Herausforderungen 15 Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aufgewandt wurden, um das Wachstum und die Innovationsstärke zu sichern. Jedoch führt der Rückgang in der Produktion von Brillengläsern zu großen Sorgen unter den Beschäftigten; die wöchentliche Produktionskapazität soll von 55.000 Gläsern auf 20.000 zurückgefahren werden, was erhebliche Auswirkungen auf die rund 1.400 Mitarbeiter am Standort haben könnte.