
Mannheim setzt als erste deutsche Großstadt ein drastisches Zeichen: Bis 2035 werden Haushalte nicht mehr mit Gas versorgt. Der Mannheimer Energieversorger MVV hat diese richtungsweisende Entscheidung angekündigt, um die Wärmewende voranzutreiben und die Klimaziele zu erreichen. Dieser Schritt hat bereits für heftige Diskussionen und Unsicherheit unter den Stadtbewohnern gesorgt, die oft verärgert auf die Nachricht reagierten. MVV-Sprecher Sebastian Ackermann betonte, dass die Sorgen der Bürger sehr ernst genommen werden. „Keine Gasheizung muss kurzfristig stillgelegt werden“, versicherte er, während er gleichzeitig erklärte, dass die Umstellung schrittweise erfolgen werde, um die Bevölkerung auf nachhaltige Heizlösungen vorzubereiten.
Geplante Umstellung auf erneuerbare Energien
Im Rahmen des kommunalen Wärmeplans, der bereits im März 2024 verabschiedet wurde, soll das Fernwärmenetz in Mannheim bis 2030 vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. In der Stadt sind 56.000 Haushalte direkt von den neuen Regelungen betroffen, da sie aktuell noch mit Erdgas heizen. MVV plant, eine Wärmepumpe anzubieten für jene, die keine Fernwärme beziehen möchten. Ackermann berichtete, dass bereits in 2021 die Grundzüge dieser Umstellung kommuniziert wurden. Nicht nur in Mannheim ist die Diskussion um die Schließung von Gasnetzen ein heißes Thema; auch andere Städte, wie Stuttgart, sehen sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber, denn der Bund gibt den Bürgern bis 2045 Zeit, sich auf diese Entwicklungen einzustellen.
Die Stadt Mannheim hat den Mut, den ersten Schritt zu wagen, was diverse Reaktionen hervorruft. Während einige Bürger besorgt sind, sehen andere die Entscheidung als notwendige Perspektive zur Erreichung der Klimaziele. Laut Ackermann signalisiert der Schritt von MVV unter den heutigen Gegebenheiten vor allem, dass konventionelles Gas im Wärmesektor keine Zukunft hat. Der Rückzug wird jedoch nicht abrupt sein, sondern behutsam und unter Berücksichtigung der angespannten Lage bei Gasheizungen, wie auch von der wirtschaftspolitischen Sprecherin der Grünen, Sandra Detzer, bestätigt wird. Die Politik unterstützt dieses Vorhaben, in der Hoffnung, so einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Insgesamt zeigt der Plan von Mannheim, dass die Zukunft der Wärmeversorgung im Zeichen der Klimaziele stehen wird und gibt gleichzeitig ein Beispiel für andere Städte, die ähnliche Schritte möglicherweise in Betracht ziehen müssen – auch wenn sie zögern, wegen der Bedenken ihrer Bürger.