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Juden in Deutschland: Zwischen Sichtbarkeit und Autonomie nach dem 7. Oktober

Eine aufgeheizte Debatte über jüdisches Leben in Deutschland
Im Jüdischen Museum Frankfurt fand eine bedeutende Fachtagung mit dem Titel „Jüdisches Leben in Deutschland im Spannungsfeld zwischen Anpassung und Autonomie“ statt, welche am Montag eröffnet wurde. Der Soziologe Natan Sznaider, ein eminent gebildeter Kritiker der Assimilation, stellte die provokante Frage, ob Juden in Deutschland zu eifrig versuchen, sich unsichtbar zu machen. Sznaider, der am 19. November 1954 in Mannheim geboren wurde und nach Israel auswanderte, plädiert für eine stärkere „jüdische Autonomie“ und fordert Juden auf, sich von den politischen Diskursen um sie herum unabhängiger zu machen.

Forderung nach Eigenständigkeit und Debatten über Antisemitismus

Auf der Tagung, die eine direkte Reaktion auf das Massaker vom 7. Oktober darstellt, diskutieren Experten, wie sich jüdische Identität und das Selbstbild nach diesem schockierenden Vorfall verändert haben. Mehrere Redner unterstützen Sznaiders Forderung nach mehr Eigenständigkeit, während der Kulturschaffende Michel Friedman unterstreicht: „Wenn man mich schon hasst, dann will ich wenigstens genießen, was ich bin: nämlich jüdisch.“ Diese nicht zu überhörende Stimme zeigt den Wunsch der jüdischen Gemeinschaft, aktiv an der kulturellen Diskussion teilzuhalten. Sznaider hebt hervor, dass Assimilation die Welle des Antisemitismus nicht verringert hat, und fordert eine unabdingbare Diskussion über das eigene kulturelle Erbe.

Die Konferenz bietet nicht nur Raum für Vorträge, sondern auch für tiefgreifende Gespräche über das jüdische Engagement in der Gegenwart. Unter den Teilnehmenden ist auch die Theatermacherin Liora Hilb, die von der zunehmenden Herausforderung berichtet, Schüler für Holocaust-Themen zu sensibilisieren. Ihre Theaterstücke, die wichtige Geschichten erzählen, stoßen auf immer größere Schwierigkeiten, da nach dem 7. Oktober viele Veranstaltungen abgesagt wurden – aus Angst vor möglichen Konflikten. Hier zeigt sich der unermüdliche Willen der Kulturakteure, trotz aller Widerstände weiterhin für ihre Identität und kulturellen Erzählungen zu kämpfen, wie Sznaider und Hilb eindrucksvoll verdeutlichen.

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