In Philippsburg, einem kleinen Ort im Kreis Karlsruhe, wird ein höchst brisante Castor-Transport erwartet. Ein Zug, der mit hochradioaktivem Müll beladen ist, hat am Dienstagnachmittag den französischen Bahnhof Valognes verlassen. Dieser Transport stellt die letzte große Rückführung des strahlenden Abfalls aus der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague dar, wie tagesschau.de berichtet. Die bevorstehende Ankunft in Deutschland bereitet vor allem den Atomgegenern Kopfzerbrechen; sie haben für den heutigen Tag eine Mahnwache organisiert, um gegen den Transport zu protestieren.
Geheime Transportroute sorgt für Unruhe
Die genaue Route des mobiles Abfalls war bis zuletzt geheim gehalten worden, was Fragen zur Sicherheit aufwirft. Es ist zu erwarten, dass der Transport, der insgesamt etwa 1.200 Kilometer umfasst, mindestens 18 bis 20 Stunden in Anspruch nehmen wird, so die Schätzungen der Experten. Der Zug wird die Grenze nach Deutschland frühestens am Mittwoch überqueren, wobei mehrere Grenzübergänge in Frage kommen, darunter Kehl, Lauterbourg und Forbach. SWR Aktuell berichtet, dass in Philippsburg bereits 102 Container mit Atommüll lagern und die Anti-Atom-Initiative fordert, die Transporte zu stoppen, bis ein Endlager gefunden ist.
Trotz der angespannten Situation wird mit einem großflächigen Protest eher nicht gerechnet. Die Sicherheitsbehörden scheinen gut vorbereitet, um die Situation im Auge zu behalten. Während der Transport an Fahrt gewinnt, bleibt die Debatte um die solide Lagerung und Sicherheit von Atommüll in Deutschland weiterhin ein heißes Thema unter den Bürgern und politischen Akteuren. Ab 9 Uhr finden die erwarteten Mahnwachen vor Ort statt, um ein Zeichen gegen den Transport dieser gefährlichen Fracht zu setzen.