Gidon Lev, als Petr Wolfgang Löw 1935 in Karlsbad geboren, hat schreckliche Jahre im Konzentrationslager Theresienstadt überlebt und ist zu einer bedeutenden Stimme des Holocaust-Gedenkens geworden. Mit nur sechs Jahren wurde er 1941 zusammen mit seiner Mutter und seinem Vater ins Lager deportiert. Während seiner Zeit dort erlebte Lev grauenhafte Zustände, verlor 26 Angehörige und wurde erst 1945 von sowjetischen Soldaten befreit. Diese traumatische Vergangenheit hat ihn jedoch nicht gebrochen; im Gegenteil, heute lebt der 89-Jährige in Israel und setzt sich für Frieden und Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ein, wie berichtet wird auf kn-online.de.
Lev stellte kürzlich in Berlin sein Buch „Let’s make things better!“ vor, das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Julie Gray verfasst hat. Darin reflektiert er über sein Leben und die Lektionen, die er daraus gelernt hat. Trotz der schweren Themen, die er anspricht, hält Lev an seinem Optimismus fest. Er glaubt daran, dass positive Veränderungen möglich sind, und inspiriert viele Menschen mit seinen Erzählungen über Hoffnung und die Kraft des positiven Denkens. „Egal, wo ich war oder was mit mir geschehen ist, ich habe immer versucht, die Situation zu verbessern“, sagte Lev in einer bewegenden Diskussion im Jüdischen Gemeindezentrum in Berlin.
Ein Leben für Frieden und Bildung
Lev zeigt sich auch besorgt über den Wiederaufstieg des Antisemitismus und den historischen Gedächtnisverlust der Gesellschaft. Er sagt: „Wir müssen uns daran erinnern und das Wissen darüber besser vermitteln.“ Besonders in sozialen Medien hat Lev eine große Anhängerschaft. Auf TikTok folgen ihm 465.000 Menschen, und seine Videos erreichen viele Zuschauer, die von seinen Geschichten berührt sind. Trotzdem bleibt er nicht von Hass und Hetze verschont. Nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 erlebte er eine Zunahme aggressiver Reaktionen. „Ein Tiktok-Follower beschuldigte mich, zu lügen“, erzählte er, „aber ich wünschte mir nichts sehnlicher als die Hoffnung, dass es so wäre.“
Sein Buch und seine Vorträge sind nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf an die jüngeren Generationen, aktiv zu werden. Lev und Gray betonen, dass Bildung über den Holocaust und die damit verbundenen Gräueltaten essenziell ist, um zu verhindern, dass sich ähnliche Verbrechen wiederholen. Gidon Lev bleibt trotz aller Widrigkeiten eine hoffnungsvolle und inspirierende Figur, die an eine bessere Zukunft glaubt, wie gidonlev.com verdeutlicht.