Die Drogeriekette dm plant eine strategische Expansion in den Online-Apotheken-Markt und möchte ab 2025 rezeptfreie Medikamente von Tschechien nach Deutschland vertreiben. Dies wurde von Sebastian Bayer, dem Geschäftsführer von marketing und Beschaffung, angekündigt. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, wo die Anzahl der Apotheken in Deutschland rückläufig ist; von 17.500 im Jahr 2024, was 5.000 weniger ist als im Jahr 2000, laut dem Statistischen Bundesamt.
dm, das mit einem Jahresumsatz von 12,5 Milliarden Euro die größte Drogeriekette Deutschlands ist, sieht in dieser Initiative auch eine Reaktion auf das „Apothekensterben“, das laut Christoph Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung, langfristig zu höheren Kosten für Patienten oder Steuerzahler führen könnte. Auf den “Retail Innovation Days” in Heilbronn erwähnte Werner, dass dm auch neue Geschäftsmodelle im Bereich Telemedizin erörtert. Analysten erwarten, dass der Online-Shop im Sommer 2025 (oder vielleicht sogar früher) an den Start gehen könnte, was bereits zu einem Kursrückgang bei den Konkurrenten DocMorris und Redcare Pharmacy geführt hat.
Strategisches Wachstum
dm verfolgt mit dieser Expansion eine klare Wachstumsstrategie. Das Unternehmen, das 1973 in Karlsruhe gegründet wurde und mittlerweile weltweit zu den größten Drogeriemärkten zählt, ist seit geraumer Zeit auf der Suche nach neuen Umsatzquellen. Laut Werner könnte der zukünftige Online-Shop unter der Eigenmarke Mivolis betrieben werden, die bereits zahlreiche Gesundheits- und Arzneimittel anbietet. Diese vielfältige Sortimentserweiterung ist ein kluger Schachzug, um den wachsenden Online-Handel zu kapitalisieren und gleichzeitig das eigene Angebot im Gesundheitssektor für die Kunden zu optimieren.
Die dm-drogerie markt GmbH hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Marktstellung erreicht, angefangen von der Eröffnung der ersten Filiale im Jahr 1973 in Karlsruhe bis zur heutigen Unternehmenszentrale im Durlach. Mit rund 80.000 Mitarbeitern und bis zu 4.000 Filialen ist dm der drittgrößte Drogeriekonzern weltweit, wie von Wikipedia berichtet. Das Unternehmen zeigt sich somit nicht nur als dominanten Akteur im stationären Handel, sondern auch als zukunftsorientierter Player im digitalen Bereich.