Im Landkreis Sigmaringen ist ein ehrgeiziges Projekt zur Förderung von Fahrgemeinschaften gescheitert. Laut einem Bericht von Schwäbische.de investiert der Landkreis jährlich rund 19.000 Euro in die Pendla-App, die den Bürgern helfen sollte, einfache Fahrgemeinschaften zu bilden. Max Stöhr, Leiter des Fachbereichs Nahverkehr, betonte in der letzten Sitzung des Umweltausschusses, dass das Hauptziel der App darin bestand, den Verkehr zu reduzieren und somit dem Umwelt- und Klimaschutz zu dienen. Doch die Nutzerzahlen sind enttäuschend geblieben: Von über 70.000 täglichen Pendlerbewegungen im Landkreis haben sich lediglich 2.616 registriert, was nur etwa 3,7 Prozent entspricht. Zudem stagnieren die Zahlen schon seit einem halben Jahr, während Nachbarlandkreise wie Ravensburg und Bodensee zwischenzeitlich aus dem Projekt ausgestiegen sind.
Ein weiteres Zeichen für den Rückgang der Nutzung ereignete sich in der Sitzung, als die Verwaltung einstimmig beauftragt wurde, die Kooperation mit der Pendla-Plattform zu beenden. Bürgermeister Maik Lehn wies darauf hin, wie bedauerlich es sei, dass vor allem die Bürger seiner Gemeinde, die von diesem System profitierten, nun damit rechnen müssen, keine Fahrgemeinschaften mehr über die App bilden zu können. Dieses Aus hat keine positiven Perspektiven, da der Rückgang der Nutzerzahlen die ursprünglich gesteckten Ziele der Pendla-App nicht erfüllen konnte, wie BlickLokal berichtete. Das Projekt kann somit als erstes Opfer des großen Sparzwangs im Landkreis angesehen werden, was die Luft zum Atmen für die in der Pendelzeit engagierten Bürger weiter verengt.