
Die deutsche Weinindustrie erlebt einen bedeutenden Aufschwung, insbesondere der Spätburgunder. Fachleute berichten, dass dieser Rotwein, der im Stil der renommierten Burgunder-Weine produziert wird, international zunehmend geschätzt wird. Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim, hebt hervor, dass die Eleganz und Finesse der deutschen „Cool-Climate Pinots“ von Weinliebhabern weltweit anerkannt werden. Enorm wichtig für diese Entwicklung ist das attraktive Preis-Qualitäts-Verhältnis, das deutsche Weine im Vergleich zu den oft teuren Burgundern bietet, was die Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten verstärkt, wie suedkurier.de berichtete.
Historischer Anbau und internationale Bedeutung
Der Anbau von Spätburgunder in Deutschland hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 884 am Bodensee zurückreicht. Deutschland liegt nach Frankreich und den USA an dritter Stelle bei der Anbaufläche von Spätburgunder. Laut Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut ist der Anteil des Spätburgunders an der gesamten Rebfläche konstant bei etwa 11 Prozent und die Anbaufläche umfasst 11.500 Hektar. Besonders auffällig ist jedoch der Anstieg des Spätburgunders auf der Rotweinfläche von 32 auf 36 Prozent zwischen 2013 und 2023, was darauf hinweist, dass immer mehr Winzer sich für diese Traube entscheiden, während der allgemeine Anbau roter Sorten rückläufig ist.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die regionale Entwicklung: In Baden, dem größten Anbaugebiet, ist die Fläche des Spätburgunders um etwa zehn Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu haben nahezu alle anderen Anbaugebiete seit 2013 ihre Flächen für Spätburgunder vergrößert. Die anhaltende Beliebtheit des Spätburgunders zeigt, dass dieser keine Eintagsfliege ist, sondern eine ernstzunehmende Weinentdeckung mit vielversprechendem Zukunftspotenzial, wie auch loose-wein.de feststellt.