Am 10. Januar 2025 sind die Luftqualitätsdaten der Messstation Stralsund-Knieperdamm von zentralem Interesse für die Region. Diese Station erfasst die Konzentration von Feinstaub-Partikeln (PM10) pro Kubikmeter Luft. Der zugrunde liegende Grenzwert für PM10 beträgt 50 Partikel, wobei dieser Wert jährlich bis zu 35-mal überschritten werden darf. Die Luftqualität wird prinzipiell anhand von drei Werten gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3). Die verschiedenen Kategorien der Luftqualität reichen von „Sehr schlecht“ bis „Sehr gut“, wobei die jeweiligen Grenzwerte klar definiert sind.
Die Grenzwerte sind wie folgt eingeteilt: Bei „Sehr schlecht“ übersteigt Stickstoffdioxid 200 µg/m³, Feinstaub 100 µg/m³ oder Ozon 240 µg/m³. Bei „Schlecht“ sind die Werte für Stickstoffdioxid zwischen 101-200 µg/m³, für Feinstaub zwischen 51-100 µg/m³ und für Ozon zwischen 181-240 µg/m³. „Mäßig“ bezieht sich auf Stickstoffdioxid von 41-100 µg/m³, Feinstaub von 35-50 µg/m³ und Ozon von 121-180 µg/m³. Messungen erfolgen stündlich und dies ist besonders relevant für die Beurteilung der Luftqualität.
Gesundheitliche Risiken durch Luftverschmutzung
Laut Angaben des Umweltbundesamtes werden in der Europäischen Union jährlich etwa 240.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub verursacht. Gesundheitsbehörden empfehlen bei schlechter Luftqualität vorsichtige Maßnahmen. Bei einer als „Sehr schlecht“ klassifizierten Luftqualität sollten empfindliche Personen jegliche körperlichen Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „Schlechten“ Bedingungen wird geraten, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu unterlassen. In der Kategorie „Mäßig“ sind kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich, könnten aber bei sensiblen Personen auftreten.
Die Belastungen durch Feinstaub sind nicht unerheblich. Silvesterfeuerwerke sind ein bekannter Verursacher von Feinstaubemissionen. In der Silvesternacht werden ungefähr 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, wovon 1500 Tonnen – also 75% – am Silvesterabend entstehen. Feinstaub aus Feuerwerken setzt sich aus winzigen, unsichtbaren Partikeln zusammen, die gesundheitsschädlich sein können. In Deutschland sind Feinstaubmessungen seit 2000 etabliert, wobei die Werte in den meisten ländlichen Gebieten deutlich niedriger sind als in städtischen Ballungsräumen.
Langfristige Entwicklungen in der Luftqualität
Die PM10-Jahresmittelwerte haben sich im Vergleich zu den 1990er Jahren, als sie still um die 50 µg/m³ lagen, signifikant verbessert und liegen heute zwischen 15 und 20 µg/m³. Die EU hat den Grenzwert für PM10 seit 2012 nicht mehr überschreiten lassen. Trotzdem gibt es Herausforderungen durch witterungsbedingte Schwankungen, wie sie beispielsweise in trockenen Wintern und heißen Sommern auftreten. Ein Beispiel belegt dies eindrücklich: Am 23. Januar 2017 überschritten 56% der Messstellen den Wert von 50 µg/m³, die höchste Konzentration lag bei 176 µg/m³.
Im Allgemeinen wurden im Jahr 2023 die Grenzwerte an allen Messstationen in Deutschland eingehalten, was einen Fortschritt in der Luftqualitätsüberwachung darstellt. Langfristig gesehen ist die Reduktion von Schadstoffen wie Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon dringlich, um die volksgesundheitlichen Risiken zu minimieren. Die Überarbeitung der Luftqualitätsrichtlinie der EU, die am 10. Dezember 2024 in Kraft trat, zielt darauf ab, die gesetzlichen Grenzwerte näher an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu bringen.
Insgesamt bleibt die Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Schätzungen zufolge führten im Jahr 2022 rund 239.000 Todesfälle in der EU auf Feinstaubwerte zurück, die über den WHO-Richtwerten lagen. Ziel ist es, die gesundheitlichen Auswirkungen durch Strategien wie den Null-Schadstoff-Aktionsplan bis 2030 deutlich zu verringern.
Die heutigen Luftqualitätsdaten sind nicht nur Indikatoren für die gegenwärtige Umwelt, sondern auch Hinweise auf die effektiven Maßnahmen, die weiterhin notwendig sind, um die Lebensqualität der Bürger zu verbessern und die Gesundheit der Bürger zu schützen.