Die Baur-Gruppe schließt ihren Logistikstandort im oberfränkischen Weismain, was für die dort tätigen rund 400 Logistikmitarbeiter gravierende Folgen haben wird. Grund für diese drastische Entscheidung ist die Kündigung des Vertrages mit dem wichtigen Großkunden s.Oliver, der seine Logistik künftig aus einem neuen Zentrum im unterfränkischen Dettelbach abwickeln wird. Laut einem Sprecher der Baur-Gruppe ist die Schließung des Standorts das Ergebnis einer angespannten wirtschaftlichen Lage und von Überkapazitäten im Logistikmarkt. Die Informationen zur Schließung wurden zuerst vom „Obermain-Tagblatt“ verbreitet.
Der Standort in Weismain zählt insgesamt 700 Beschäftigte, von denen die Hälfte in der Logistik tätig ist. Das Geschäftsmodell der Tochtergesellschaft BFS-Logistik ist nun stark gefährdet, da die Suche nach alternativen Geschäftspartnern bislang erfolglos blieb. „Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan laufen. Wir möchten bis Weihnachten Klarheit für die betroffenen Mitarbeiter schaffen“, so der Sprecher weiter. Die Baur-Gruppe versucht, die Anzahl der Kündigungen so gering wie möglich zu halten, aber eine Reduzierung der Belegschaft sei unvermeidlich, wie auch BR berichtet. Gleichzeitig informierte der Betriebsrat die Mitarbeiter in entsprechenden Veranstaltungen über die Entscheidungen und die kommenden Schritte.
Hintergründe der Schließung
Die Schließung des Weismainer Standortes ist ein weiteres Zeichen für die Herausforderungen, mit denen Logistikunternehmen in der aktuellen wirtschaftlichen Situation konfrontiert sind. Nachdem die Corona-Pandemie zu einem riesigen Anstieg der Online-Bestellungen führte, sieht sich die Branche nun mit einer rückläufigen Nachfrage und einem Überangebot konfrontiert. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Baur-Gruppe, sondern auf die gesamte Branche, die nach neuen Wegen suchen muss, um sich anzupassen und erfolgreich zu bleiben, wie in den Informationen der Baur-Gruppe klar wird.