Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, wird auf eine alarmierende Realität aufmerksam gemacht: In Deutschland steigen die Fälle von häuslicher Gewalt und Femiziden rasant. Im Jahr 2023 wurden laut Bundeskriminalamt 360 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, was bedeutet, dass fast jeden Tag eine Frau aufgrund ihres Geschlechts ermordet wird. Die steigende Opferzahl, wie auch das Hamelner Frauenhaus berichtet, ist eine besorgniserregende Entwicklung, die nicht ignoriert werden kann. Allein in Hameln wurden in diesem Jahr bereits 145 Frauen abgewiesen, weil es nicht genug Plätze gibt, um Schutz zu bieten, während die Verantwortlichen vor Ort, wie Katrin Meister, der stark unterbesetzten Einrichtung, verdeutlichen, dass auch das Personal fehlt.
In Nürnberg unterstreicht die Gleichstellungsbeauftragte Hedwig Schouten die Notwendigkeit von mehr Unterstützung für Frauenhäuser. Trotz eines verbesserten Gleichstellungsaktionsplans der Stadt sind die finanziellen Mittel für solche Einrichtungen knapp. Während der Bedarf an Schutz und Beratung steigt, kämpfen viele Organisationen wie Aura um das Überleben. Dies wird von Barbara Grill, einer Mitarbeiterin des Frauenhauses Nürnberg, unterstützt, die feststellt, dass die Suche nach einem Platz für Frauen in Not eine zusätzliche Belastung darstellt. Die Zahlen sind erschreckend, mit 1.097 Fällen von Partnerschaftsgewalt in der Region Mittelfranken, wobei die Mehrheit der Betroffenen Frauen sind.
Hilfe und Unterstützung dringend benötigt
Die erschreckenden Statistiken und die kommenden Maßnahmen stellen klar, wie dringend Veränderungen im System notwendig sind. Der Status quo ist nicht tragbar, wenn Frauen selbst in Notsituationen oftmals keinen Zugang zu sicheren Unterkünften haben. Währenddessen wird auf regionaler Ebene symbolisch Aufmerksamkeit erregt, wie etwa in Hameln mit der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, die betroffenen Frauen Unterstützung und wichtige Kontaktdaten bietet. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf das Versagen der gesellschaftlichen Strukturen, die es Frauen ermöglichen sollten, sicher zu leben und von Gewalt betroffene Frauen angemessen zu unterstützen, wie dewezet.de und nordbayern.de dokumentieren.