
Am 17. April 2025 ist auf einem kleinen Bauernhof in der Uckermark ein Ereignis von großer Bedeutung zu beobachten: Lasse, ein lebhaftes schwarzes Osterlamm, erkundet neugierig die Obstwiese. Die Freude über Lasses ersten Ausflug spiegelt die Ankunft der Lämmerzeit wider, die Mitte März beginnt. Schäferin Stefanie Ranke kündigt an, dass sie die Herde bald füttern wird, während sie gleichzeitig ihre täglichen Aufgaben bewältigt. In dieser Saison erwartet Ranke etwa 40 Lämmer, von denen jedoch nur ein kleiner Teil überleben wird, da es in der Zucht eine künstliche Selektierung gibt, die die Überlebenschancen männlicher Nachkommen verringert. Es wird prognostiziert, dass von den 40 Lämmern voraussichtlich nur zehn überleben, der Rest wird geschlachtet.
Lasse erblickte am 28. März das Licht der Welt, nach einer schnellen Geburt, in der seine Mutter in der Nacht Wehen hatte. Nach der Geburt wog Lasse 1,5 kg. Leider überlebte sein Geschwisterchen die erste Nacht nicht. Dennoch erfreut sich Lasse bester Gesundheit und fordert sowohl von seiner Mutter als auch von den Tanten viel Geduld, während er mit den anderen Lämmern über die Wiese spielt, bevor sie zum Weideauftrieb auf die Weide dürfen.
Tradition und Symbolik des Osterlamms
Der Begriff „Osterlamm“ trägt biblische Wurzeln und wird oft mit der symbolischen Darstellung von Jesus Christus in Verbindung gebracht. Traditionell wird an Ostern Lamm gegessen, was auf eine jahrhundertealte Tradition zurückgeht. Sie ist eng verwoben mit der Festzeit und den Überlieferungen der Fruchtbarkeit und des Neubeginns. Diese Konzepte sind in vielen Kulturen, insbesondere im germanischen Raum, in Verbindung mit heidnischen Frühlingsfesten und der Verehrung einer Frühlingsgöttin präsent. Die Inkulturation des Osterfestes wurde aus dem jüdischen Pessach übernommen, das im Frühlingsmonat Nissan gefeiert wird, was im gregorianischen Kalender auf März und April fällt.
Die österliche Botschaft des Neubeginns, verstärkt durch die Auferstehung Jesu, traf in der Natur auf fruchtbaren Boden. Besonders in Deutschland zeigen die Ostereibräuche wie das Färben, das Verzieren und die Verteilung von Eiern, dass diese Symbole für den Frühling und die Fruchtbarkeit stehen. Die Tradition des Färbens von Ostereiern hat ihren Ursprung in der Geste von koptischen Christen, die rot gefärbte Eier als Symbol für das Blut Jesu schenkten. Auch in der sorbischen Tradition werden Eier kunstvoll verziert, besonders in der Zeit, in der am Karfreitag keine Arbeiten verrichtet werden dürfen.
Die Schafzucht im Fokus
Stefanie Ranke züchtet Gotland-Pelzschafe, eine Rasse, die für ihr robustes und lockiges Fell bekannt ist. Diese Schafe sind nicht nur genügsam und robust, sondern zeichnen sich auch durch ihre auffällige Wolle aus, die von silbergrau bis dunkelbraun reicht. Die nächste Folge der Lamm-Lasse-Reihe wird sich mit der Weidepflege und einer Pediküre für die Eltern beschäftigen, um die wichtigen Schritte der Schafhaltung und -pflege zu unterstreichen.
Die Schafzucht in der Region wird somit nicht nur als landwirtschaftliche Praxis gesehen, sondern auch als Teil eines kulturellen Erbes, das tief in der Tradition verwurzelt ist. Lasses Entdeckungsreise auf der Obstwiese symbolisiert nicht nur das Leben auf dem Bauernhof, sondern auch die Verbindung zwischen Landwirtschaft, Tradition und familiärem Zusammenhalt in der Uckermark.