Im letzten Jahr erlebte die Welt eine explosionartige Zunahme an Milliardären, die Umstände der extremen Vermögenskonzentration werfen jedoch drängende Fragen auf. Die Zahl der Milliardäre stieg weltweit auf beeindruckende 2.769, was einen Zuwachs von über 200 Personen in nur einem Jahr bedeutet. Dies steht in einem auffälligen Kontrast zu den realen Lebensbedingungen von fast 3,6 Milliarden Menschen, die unter der Armutsgrenze leben. In Deutschland liegt das Gesamtvermögen der 130 Milliardäre mittlerweile bei 625,4 Milliarden US-Dollar, wovon ein bemerkenswerter Anteil aus Erbschaften stammt. Dies deutet darauf hin, dass 71 Prozent des Vermögens in Deutschland auf Erbschaft zurückzuführen ist.
Besonders in den Bundesländern Berlin und Brandenburg leben prominente Milliardäre, darunter die reichste Frau der Region, Friede Springer, mit einem geschätzten Vermögen von 2,9 Milliarden US-Dollar. Auch der SAP-Mitgründer Hasso Plattner und die Samwer-Brüder, Investoren in Größen wie Delivery Hero, tragen zur lokalen Milliardärslandschaft bei.
Wachstum der Reichen und die Realität der Armen
Das Gesamtvermögen deutscher Milliardäre wuchs im Jahr 2024 um 26,8 Milliarden US-Dollar. Dies ist ein dramatisches Beispiel dafür, dass der Reichtum der Superreichen dreimal schneller wächst als in den vorhergehenden Jahren. Ein einzelner Milliardär sieht sein Vermögen im Durchschnitt um zwei Millionen US-Dollar pro Tag steigen, während die Lebensbedingungen der breiten Bevölkerung stagnieren oder sich sogar verschlechtern.
Die Hilfsorganisation Oxfam hat die dramatischen sozialen Ungleichheiten angeprangert, die durch die derzeitige Steuerpolitik, die Superreiche begünstigt, weiter verschärft werden. Im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos fordern 370 Millionäre und Milliardäre höhere Steuern für wohlhabende Individuen als Maßnahme gegen diesen Ungleichheiten.
Ein erhöhtes Risiko für die Demokratie
Die Übermacht der Superreichen wird als Bedrohung für die demokratischen Prinzipien angesehen. Lobbyverbände spielen eine zentrale Rolle darin, eine Steuerpolitik im Interesse dieser elitereichen Minderheit durchzusetzen. Oxfam urteilt, dass durch diese Politik das Vertrauen in die Demokratie untergraben wird. In Deutschland ist gerade einmal etwa die Hälfte der Menschen aus der unteren Einkommensgruppe mit der Demokratie zufrieden, was auf ein wachsendes Gefühl der politischen Entfremdung hinweist.
Die ungleiche Verteilung des Reichtums führt nicht nur zu sozialen Spannungen, sondern auch zu einem geschwächten politischen System. Oxfam warnt davor, dass die Dominanz von Milliardären und Großunternehmen in der Politik den Einfluss reicher Individuen auf die demokratischen Prozesse verstärkt.
- Reichste Personen in Berlin und Brandenburg:
- Friede Springer: 2,9 Milliarden USD
- Hasso Plattner: über 13 Milliarden USD
- Mathias Döpfner: 1,2 Milliarden EUR
- Samwer-Brüder: etwa 3,6 Milliarden EUR
- Axel Oberwelland: rund 1,1 Milliarden EUR
Die Kontroversen um die Reichtumsschöpfung und die Notwendigkeit von Reformen zur gerechten Verteilung des Wohlstands bleiben somit zentrale Themen nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt.