
Am 16. Januar 2025 zeigt die Messstation im Zentrum von Potsdam besorgniserregende Werte bezüglich der Luftqualität, insbesondere der Feinstaubbelastung. Laut den aktuellen Daten überschreitet der Feinstaubwert (PM10) den zulässigen Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der maximal 35-mal pro Jahr überschritten werden darf. Neben Feinstaub werden auch Stickstoffdioxid und Ozon als wichtige Indikatoren für die Luftqualität betrachtet, wobei Grenzwerte für die verschiedenen Schadstoffe festgelegt sind.
Die Grenzwerte sind entscheidend für die Bewertung der Luftqualität: „Sehr schlecht“ wird definiert durch Stickstoffdioxidwerte über 200 μg/m³ oder Feinstaub über 100 μg/m³, während „schlecht“ Werte von 101 bis 200 μg/m³ für Stickstoffdioxid und 51 bis 100 μg/m³ für Feinstaub umfasst. Messungen erfolgen stündlich, wobei für Feinstaub ein gleitendes Tagesmittel verwendet wird.
Gesundheitliche Auswirkungen und Empfehlungen
Die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub sind gravierend; Schätzungen zufolge sind jährlich etwa 240.000 vorzeitige Todesfälle in der EU auf Feinstaub zurückzuführen. Bei „sehr schlechter“ Luftqualität wird empfohlen, dass empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden sollten. Bei „schlechter“ Qualität sollte man anstrengende Tätigkeiten im Freien minimieren. Die Werte deuten darauf hin, dass auch „mäßige” Luftqualität nicht ohne Risiko ist, insbesondere bei langer Exposition.
Besonders kritisch wird die Luftqualität durch außergewöhnliche Ereignisse wie das Silvesterfeuerwerk beeinflusst. Während Silvester werden etwa 2.050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, wovon etwa 75% während der Silvesternacht entstehen. In den ersten Stunden nach Mitternacht kann die Feinstaubbelastung signifikant ansteigen, abhängig von den Wetterbedingungen.
Aktuelle Messdaten und Ausblicke
Eine wichtige Quelle für die stündlichen Messdaten in Brandenburg ist das Portal der Landesregierung. Dort werden die aktuellen Werte etwa 20 Minuten nach der Messung bereitgestellt. Diese vorläufigen Werte sind nicht endgültig validiert und Änderungen sind jederzeit möglich. Die endgültigen Ergebnisse werden einmal jährlich veröffentlicht und unterliegen einem qualitativen Prüfprozess.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Luftverschmutzung nach wie vor das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa darstellt. Laut den Schätzungen gab es im Jahr 2022 in der EU zwischen 239.000 und 70.000 Todesfälle, die durch Feinstaub und Ozon verursacht wurden, während Stickstoffdioxid für weitere 48.000 Todesfälle verantwortlich war. Dies verdeutlicht die anhaltende Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung und zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung.
Insgesamt bleiben die Herausforderungen im Bereich der Luftqualität bestehen. In der EU gibt es Bestrebungen, langfristig die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung zu verringern, mit auf den WHO-Richtlinien basierenden neuen Luftqualitätsnormen, die seit dem 10. Dezember 2024 in Kraft sind.
Für weitere Informationen zu Luftqualitätsdaten können die entsprechenden Quellen konsultiert werden: maz-online.de, luftdaten.brandenburg.de, eea.europa.eu.