BrandenburgBrandenburg an der HavelDeutschlandUmwelt

Neues Gesetz: Alte Textilien gehören nicht mehr in den Müll!

In Brandenburg an der Havel treten seit dem 1. Januar 2025 neue EU-Leitlinien zur Textilentsorgung in Kraft. Diese Richtlinien schreiben vor, dass gebrauchte Textilien, gleichgültig ob sie sauber oder beschädigt sind, nicht mehr im Restmüll landen dürfen. Ziel ist es, die Recyclingquote von Textilien in der EU signifikant zu erhöhen. Der Gedanke hinter dieser Maßnahme ist, dass Textilien, die im Restmüll entsorgt werden, meist verbrannt werden, was umwelttechnisch weniger nachhaltig ist als ein adäquates Recycling. maz-online.de berichtet, dass insbesondere Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und Humana-Kleidersammlung mit logistischen Herausforderungen konfrontiert sind.

Jährlich sammelt das DRK in Brandenburg an der Havel etwa 30.000 Kleidungsstücke, die an bedürftige Menschen weitervergeben werden. Diese neue Regelung könnte jedoch zu einem Anstieg des anteiligen nicht tragbarer Kleidung in Altkleidersammlungen führen. Aktuell ist dieser Anteil noch gering, es wird jedoch befürchtet, dass sich dies ändern könnte, was zu einer erhöhten finanziellen Belastung für die Organisation führen könnte. Sollte der Anteil nicht tragbarer Kleidung tatsächlich steigen, ziehen einige Kreisverbände in Erwägung, Altkleidercontainer abzuschaffen. Derzeit gibt es in Brandenburg an der Havel insgesamt 38 dieser Container. Auch wenn diese eventuell abgebaut werden, bleibt die Kleiderabgabe beim DRK weiterhin möglich, jedoch sollte nur tragbare Kleidung in die Container geworfen werden.

Neuer EU-Regelungsrahmen

Ab dem 1. Januar 2025 müssen in der gesamten EU gebrauchte Textilien getrennt von anderen Abfällen gesammelt werden. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die jährlich über eine Million Tonnen Alttextilien, die in Deutschland in Containern landen, besser zu verwalten. zdf.de stellt fest, dass nur etwa 50 % dieser gesammelten Textilien noch brauchbar sind. Rund 10 % davon gehen direkt an bedürftige Personen, während der Rest oft vermarktet wird, häufig außerhalb der EU. Der Anteil der in der EU getrennt erfassten Alttextilien liegt bei etwa 22 %, und global gesehen wird geschätzt, dass weniger als 1 % der Alttextilien tatsächlich zu neuen Produkten recycelt werden.

Die Herausforderungen beim Recycling sind vielfältig. Mischfasern in Textilien erschweren die Wiederverwertung, was zur Konsequenz hat, dass viele der gesammelten Textilien nach der Sortierung verbrannt werden müssen, anstatt recycelt zu werden. Die Diskussion um eine erweiterte Herstellerverantwortung ist im Gange. Hierbei sollen Hersteller in die Pflicht genommen werden, für die Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung ihrer Produkte aufzukommen. Momentan gibt es bereits solche Verantwortlichkeiten für andere Produktgruppen, wie etwa Verpackungen.

Praktische Tipps für Verbraucher

Die neuen Richtlinien stellen nicht nur öffentliche Entsorger vor Herausforderungen. Auch Verbraucher spielen eine entscheidende Rolle. Es wird empfohlen, weniger neue Kleidung zu kaufen, langlebige Produkte zu wählen und Kleider tauschen oder Second-Hand-Käufe in Betracht zu ziehen. Labels wie der Blaue Engel und der Grüne Knopf können dabei helfen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Uwe Feige vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) betont, dass viele Unternehmen bereits Textilien sammeln, jedoch Anpassungen erforderlich sind, um der neuen Regelung gerecht zu werden. Dazu gehören auch Bettwäsche und Gardinen.

Es bleibt abzuwarten, wie diese Änderungen in der Praxis umgesetzt werden. In einigen Kommunen, wie in Wiesbaden, werden bestehende Alttextil-Container von Organisationen wie dem DRK genutzt, während andere Services analysiert werden. Frank Fischer von den Wiesbadener Entsorgungsbetrieben appelliert an die Verbraucher, Alttextilien richtig zu entsorgen, um die Umwelt zu schützen und die neuen Vorschriften zu befolgen. Klare Hinweise und Vorschriften sind unerlässlich, um die Effizienz der neuen Sammlungspflichten zu gewährleisten tagesschau.de.

Öffentliche Umfrage

Ort des Geschehens

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Umwelt
In welcher Region?
Brandenburg an der Havel, Wiesbaden
Genauer Ort bekannt?
Brandenburg an der Havel, Deutschland
Beste Referenz
maz-online.de
Weitere Infos
zdf.de
Analysierte Quellen
4 Meldungen
Soziale Medien
82 Kommentare
Forenbeiträge
45 Diskussionen