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Havarierter Tanker Eventin : Öl-Katastrophe vor Rügen abgewendet!

Der manövrierunfähige Öltanker „Eventin“ sorgt derzeit für erhöhte Aufmerksamkeit vor der Küste von Rügen. Der Tanker, der mit fast 100.000 Tonnen Öl beladen ist, havarierte in der Nacht zu Freitag aufgrund eines Totalausfalls seiner Systeme und driftete führerlos in der Ostsee. NDR berichtet, dass das Havariekommando seitdem in enger Abstimmung mit der Reederei steht. Gemeinsam mit drei Schleppern wird der Tanker auf Reede vor dem Stadthafen von Sassnitz geschleppt, wo die Ankunft des Schleppverbands für den frühen Sonntagmorgen erwartet wird.

Die Wetterbedingungen haben die Sicherungsarbeiten erheblich erschwert. Windstärke neun und Wellenhöhen zwischen drei und vier Metern machten den Schleppvorgang herausfordernd. Am Samstagabend hingegen schwächten sich die Witterungsbedingungen ab, was den Einsatzkräften zugutekam. Der Tanker, der unter panamaischer Flagge fährt und einer Reederei mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört, steht auf einer Liste von 192 maroden Schiffen, die zur Umgehung internationaler Sanktionen eingesetzt werden.

Unbesetzte Schiffe und internationale Sorgen

Die 24-köpfige Besatzung des „Eventin“ erhielt am Samstagabend dringend benötigte Hilfslieferungen, darunter Strommodule und Heizlüfter, die per Helikopter angeliefert wurden. Während einer Evakuierung keine Notwendigkeit sah, war die Situation dennoch angespannt. Der Tanker war ursprünglich von Ust-Luga in Russland nach Port Said in Ägypten unterwegs, bevor er nördlich von Rügen trieb.

Besonders im Fokus stehen die Aktivitäten Russlands in der Ostsee. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußerte ihre Besorgnis über die Gefährdung der europäischen Sicherheit durch die sogenannte Schattenflotte. Diese consistiert aus alten Tankern, die häufig unter unklaren Eigentümerverhältnissen operieren und hasst die Gefahr, dass durch schlecht gewartete Schiffe Umweltschäden entstehen. Greenpeace führt den „Eventin“ sogar auf einer Liste der 192 gefährlichsten Rohöltanker an.

Ein umstrittenes Geschäft mit Risiken

Das Schicksal der „Eventin“ wirft ein Licht auf eine bedenkliche Entwicklung: Trotz umfassender Sanktionen gegen Russland hat das Geschäft mit russischem Öl nicht an Fahrt verloren. Schätzungen zufolge umfasst die Schattenflotte etwa 591 Tanker, die seit Januar 2021 vermehrt Öl über die Ostsee exportieren. Laut FAZ ist der Tanker vor Rügen auf dem besten Weg, um weitere schwerwiegende Umweltschäden zu vermeiden, allerdings bleibt das Risiko einer ökologischen Katastrophe bestehen.

Die internationale Gemeinschaft ist alarmiert. Litauens Außenminister hat ein entschlossenes Vorgehen gegen Russlands Schattenflotte gefordert. In Anbetracht der Tatsache, dass viele dieser Tanker in Naturschutzgebieten wie der Kadetrinne in der Mecklenburger Bucht verkehren, bleibt abzuwarten, wie die EU und die G7-Staaten auf diese Bedrohung reagieren werden. Unter den Fachleuten und Aktivisten wird gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Gefahren, die von diesen maroden Schiffen ausgehen, zu minimieren.

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