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IG Metall: 11-Punkte-Plan für starke Arbeitsplätze 2025!

Am 8. Januar 2025 steht die deutsche Industrie vor erheblichen Herausforderungen. Dirk Schulze, der IG Metall-Bezirksleiter, erläutert die Strategien, die zur Bewältigung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten entwickelt werden. Insbesondere das Jahr 2024 hinterließ Spuren in der Industrie, die nun verstärkt auf Solidarität und Zusammenhalt setzt, um die Zukunft der Beschäftigten zu sichern. „Transformation der Industrie“, betont Schulze, „muss gemeinsam mit den Belegschaften gestaltet werden.“ Die IG Metall hat dazu einen 11-Punkte-Plan entworfen, der sowohl staatliche als auch unternehmerische Investitionen fordert.

Ein zentraler Aspekt ist die Forderung nach kalkulierbaren Strompreisen und einem Ausbau der Elektrolade-Infrastruktur. Darüber hinaus wird der Abbau der Schuldenbremse als notwendig erachtet, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Deutschland verzeichnet eine Schuldenquote von 63 Prozent des BIP, die im internationalen Vergleich als niedrig gilt. In diesem Kontext stehen auch wichtige Tarifrunden bevor, unter anderem im Kfz-Handwerk, der Stahlindustrie und bei textilem Dienstleistungssektor. Die IG Metall strebt die Umsetzung der 35-Stunden-Woche an und bereitet sich bereits auf die Betriebsratswahlen 2026 vor.

Herausforderungen und Verantwortlichkeiten

Ein Fokus liegt auf der Politik der kommenden Bundesregierung, die laut Schulze eng mit den Zielen der IG Metall verzahnt werden muss. So begrüßt er den Koalitionsvertrag in Brandenburg als positives Signal für die Industrie und den sozialen Zusammenhalt. Insbesondere Sachsen wird als ein Bundesland hervorgehoben, das eine handlungsfähige Regierung benötigt, um aktiv für die Industrie und den sozialen Zusammenhalt zu arbeiten.

Insbesondere in Berlin sind Haushaltskürzungen zu verzeichnen, die nun dringende Investitionen in soziale Belange und die Industrie erfordern. Bei Volkswagen wurde ein Kompromiss erzielt, der Massenentlassungen abwendet und Beschäftigungssicherung bis 2030 garantiert. Gleichzeitig drohen in anderen Unternehmen wie Alstom, Mercedes und ZF Stellenabbau. Die IG Metall sieht sich in der Verantwortung, für jeden einzelnen Arbeitsplatz zu kämpfen.

Östliche Herausforderungen und Strukturpolitik

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat jüngst festgestellt, dass ostdeutsche Industrieunternehmen die Corona-Pandemie besser bewältigt haben als ihre westdeutschen Pendants. Jedoch könnten die langfristigen Auswirkungen für ostdeutsche Betriebe besonders schwerwiegende Folgen haben. Etwa 67,5 Prozent der ostdeutschen Betriebe beschäftigen weniger als 500 Mitarbeiter und kämpfen häufig mit einem Mangel an Finanzierungsoptionen für Investitionen und Qualifizierungsmaßnahmen.

Diese kleinen und mittleren Betriebe sehen sich oft mit Liquiditätsengpässen konfrontiert, insbesondere durch eine restriktive Kreditvergabe der Banken. Zudem fehlt es in Ostdeutschland an Konzernzentralen, wodurch viele Betriebe lediglich als verlängerte Werkbänke fungieren. Die IG Metall fordert daher eine gezielte regionale Strukturpolitik, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Ein „Vier-Punkte-Plan zur Sicherung des Industriestandortes Sachsen“ wurde bereits im Juni diskutiert.

Wolfgang Lemb von der IG Metall hebt die Notwendigkeit einer sächsischen Industrieholding hervor, die sicherstellen soll, dass die Betriebe ausreichend Liquidität haben. Während der Corona-Krise hat die IG Metall zahlreiche Hilfsmaßnahmen angestoßen, darunter Liquiditätshilfen, unbegrenzte Kredite und Steuerstundungen, die an klare Bedingungen wie die Beschäftigungssicherung und Investitionslenkung geknüpft werden sollen.

Die Rolle der Industrie in Deutschland

Die deutsche Industrie spielt eine entscheidende Rolle für die Exportstärke des Landes. Produkte „Made in Germany“ genießen weltweit hohe Anerkennung, insbesondere in Bereichen wie Fahrzeugbau, Maschinen- und Anlagenbau sowie der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Diese Industrie sieht sich jedoch mit globalen Herausforderungen konfrontiert, darunter der Klimawandel, Ressourcenknappheit sowie die Digitalisierung.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten werden, was auch die Förderung neuer Technologien und eine moderne Industriepolitik umfasst. Die Bundesregierung verfolgt deshalb das Ziel, die Rahmenbedingungen für die Industrie zu verbessern und den Fachkräftebedarf zu sichern. Insbesondere die Maschinen- und Anlagenbau sowie Mikroelektronik spielen bei der technologischen Transformation eine zentrale Rolle.

Die IG Metall und andere Akteure setzen sich aktiv dafür ein, dass die Industrie in Deutschland nicht nur wächst, sondern auch nachhaltige Wege der Entwicklung findet. Dabei wird besonderes Augenmerk auf den Klimaschutz gelegt, der nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit darstellt.

Insgesamt kämpfen IG Metall und die Beschäftigten gemeinsam dafür, dass die deutsche Industrie auch in Zukunft eine tragende Säule der Wirtschaft bleibt, die nicht nur Arbeitsplätze sichert, sondern auch innovative und nachhaltige Lösungen hervorbringt.

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