In der Silvesternacht kam es in Berlin zu einer Reihe von Vorfällen, die die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellten. Die Feuerwehr hatte zahlreiche Einsätze im Stadtgebiet, während der Notruf 112 nur eingeschränkt funktionierte, was zu längeren Wartezeiten führte.
Insbesondere in Rummelsburg brannte es in einem Mehrfamilienhaus: Vier Wohnungen in der Weitlingstraße wurden vollständig zerstört, ein Feuerwehrmitglied erlitt leichte Verletzungen. Insgesamt waren 46 Einsatzkräfte vor Ort.
Vorfälle mit Pyrotechnik
Ein weiterer alarmierender Vorfall ereignete sich in Tegel, wo eine Kugelbombe in einem Hauseingang detonierte. Mindestens vier Personen wurden dabei verletzt. Auch in einem Unfallkrankenhaus in Marzahn-Hellersdorf wurden acht “Bölleropfer” behandelt, darunter drei Personen mit schweren Handverletzungen, teilweise mit Fingerverlust. Die genaue Anzahl weiterer Verletzter, die in anderen Kliniken versorgt wurden, ist unklar.
In der Nähe des Alexanderplatzes versammelten sich etwa 500 Menschen, die sich mit Pyrotechnik bewarfen. Die Polizei drängte die Gruppe am Neptunbrunnen auf und kontrollierte nach Feuerwerk. Eine ca. 200-köpfige Subgruppe attackierte die Einsatzkräfte ebenfalls mit Pyrotechnik, was zu Festnahmen führte. Es wurden Verstöße gegen die Sprengstoffverordnung angezeigt, darunter ein 13-Jähriger, der die Einsatzkräfte mit einer Rakete beschoss und in Gewahrsam genommen wurde. Auch in Schöneberg wurde ein 24-Jähriger festgenommen, der illegale Pyrotechnik zünden wollte.
Zusätzlich meldete das Unfallkrankenhaus fünf Verletzte durch Böller, darunter zwei Schwerstverletzte durch selbstgebastelte Sprengkörper. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von etwa 3.500 Polizisten im Einsatz. Über 1.000 weitere Kräfte waren in Streifenwagen und Polizeiwachen aktiv, und 500 Bundespolizisten sorgten an Bahnhöfen für Sicherheit.
Die Silvesterfeierlichkeiten in Berlin verliefen jedoch nicht nur chaotisch. Am Brandenburger Tor feierten Zehntausende mit einem Höhenfeuerwerk und einem Showprogramm, an dem Künstler wie Shirin David, Maite Kelly und Peter Schilling teilnahmen. Trotz der Unruhen wurden die Feierlichkeiten auch von einem Wasserrohrbruch betroffen, von dem viele Berliner zwischenzeitlich kein frisches Wasser erhielten. Die Berliner Wasserbetriebe gaben jedoch Entwarnung, das Wasser floss in den betroffenen Bezirken wieder.