Ein dramatischer Vorfall hat vor wenigen Monaten in Wahlen für Aufregung gesorgt: Ulrich G. aus Bad Münstereifel wurde von einem Bulldoggen-Hund schwer verletzt, während er mit einem Berner Sennenhund namens Rocco spazieren ging. Der 61-Jährige klagte nun gegen das Veterinäramt des Kreises Euskirchen und das Ordnungsamt der Gemeinde Kall, da er ihnen mangelnde Reaktion und Versäumnisse vorwirft. Er ist empört darüber, dass die Bulldogge bereits nach kurzer Zeit an ihren Halter zurückgegeben wurde, bevor der erforderliche Wesenstest durchgeführt wurde, was die Aufregung noch verstärkt. Laut dem Ordnungsamt hat der Test inzwischen stattgefunden, allerdings ohne dass das Ergebnis vorliegt, wie ksta.de berichtet.
Der Übergriff des Bulldogs geschah, als Ulrich lediglich den Zaun öffnete, um Rocco abzuholen. Plötzlich griff das Tier ihn an und verletzte ihn am Arm, wodurch er in panischer Flucht zu einer Nachbarin rannte. Seine Schreie alarmierten Anwohner, darunter einen 47-Jährigen, der ebenfalls von der Bulldogge attackiert wurde. Die Polizei war schnell vor Ort und musste mit Pfefferspray und gezogener Waffe eingreifen, um die Hunde zu sichern. Ulrich G. wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik geflogen und musste eine Woche im Krankenhaus verbringen. Seine Verletzungen waren so gravierend, dass er jetzt eine Orthese am linken Arm tragen muss, berichtet happyhunde.de.
Trotz der Vorwürfe gibt sich das Ordnungsamt gelassen. Es wurden dem Halter mehrere Auflagen erteilt, wie die Haltung des Hundes in einem eingezäunten Bereich sowie die Leinenpflicht außerhalb des Grundstücks. Diese Maßnahmen werden regelmäßig überprüft und bei Verstößen drohen empfindliche Geldbußen. Das Kreisveterinäramt bestreitet jegliche Verantwortung und besteht darauf, dass keine Haltesituation vorlag, die Eingang zu ihrer Arbeit hätte finden müssen. Dies führt zu einer spannungsgeladenen Situation zwischen Nachbarn und der Behörde in Kall, da unverarbeitete Vorfälle über die Gefährlichkeit des Hundes weiterhin bestehen, während die Auflagen offenbar befolgt werden, wie von Markus Auel, dem allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters, festgestellt wurde.