
Ein schwerer Vorfall ereignete sich am Donnerstag, den 12. Dezember 2024, als ein Flixtrain-Zug auf offener Strecke hinter Berlin havarierte, während 533 Passagiere zwischen Dallgow-Döberitz im Havelland festsaßen. Der Zug war nach einem Unfall nicht mehr fahrbereit, und eine Person, die sich auf den Gleisen befand, verlor ihr Leben. Dennoch blieben die Passagiere stundenlang ohne ausreichende Informationen und Versorgung, was zu erheblichem Unmut führte. „Wir haben nur einen halben Liter Wasser bekommen, und das war es“, berichtete Annette Mayer, eine betroffene Reisende, gegenüber der MAZ.
Kritik am Krisenmanagement
Für die Passagiere war die Wartezeit von fast sieben Stunden besonders quälend. Während die Flixtrain-Vertreter erklärten, dass die Beschaffung einer Ersatzlokomotive und die Ablösung des Zugführers, der unter Schock stand, mehrere Stunden in Anspruch genommen hätte, kritisierten die Betroffenen das mangelhafte Krisenmanagement. Mayer fühlte sich „veralbert“, da trotz der langen Wartezeit niemandem Snacks oder zusätzliche Getränke angeboten wurden. Die Reisenden mussten bis nach Stendal warten, um sich an einem Snackautomaten mit Schokoriegeln zu versorgen. Flixtrain räumte ein, dass aufgrund der abgelegenen Lage des Unfallorts eine weitergehende Versorgung der Reisenden nicht möglich war.
Inmitten dieses Vorfalls kam es zeitgleich zu einem Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL, der den Zugverkehr in Deutschland beeinträchtigte. Die Deutsche Bahn konnte am Freitag lediglich 20 Prozent der Fernzüge wieder fahren lassen, was die Probleme für Reisende zusätzlich verschärfte. Laut Angaben der Bahn könnte es in den kommenden Tagen „sehr stark belegte Züge“ geben, da viele Fahrgäste aufgrund der Streiks ihre Reisen verschieben möchten, wie die BR berichtete. Die GDL fordert unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden, während die Bahn diese Forderung als nicht umsetzbar bezeichnet.