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Obdachlos in Ulm: Wie Hans Liebtanz für seine Träume kämpft

Die Obdachlosigkeit in Ulm erreicht besorgniserregende Ausmaße. Hans Liebtanz, ein ehemaliger Hausbesitzer, steht stellvertretend für viele, die durch Schicksalsschläge in die Wohnungslosigkeit gedrängt wurden. Nachdem er seinen Job während der Corona-Pandemie verlor und seine Ehe gescheitert ist, fand er sich im Juni 2023 im Hilfesystem der Caritas wieder. „Ich wollte mich verwirklichen, mir etwas fürs Alter schaffen“, sagt Liebtanz, dessen Träume nun in weite Ferne gerückt sind. Die Caritas verzeichnete im vergangenen Jahr über 500 obdachlose Menschen, und die Zahlen steigen weiter an, was die Leiterin der Wohnungslosenhilfe, Katrin Vrkaš, als „brenzlig“ beschreibt.

Steigende Zahlen und angespannte Ressourcen

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Ulm ist angespannt. In der städtischen Wohnungsmarktbilanz wird deutlich, dass die 80 Plätze im Notfallwohnheim durchgehend belegt sind und es zu Überbelegungen gekommen ist. Wie die Caritas berichtet, können viele von den Betroffenen dennoch einer geregelten Arbeit nachgehen, doch oft fallen sie in Suchtverhaltensmuster. Das anhaltende Problem der Wohnungslosigkeit wird nicht nur von steigenden Mieten, sondern auch von der erhöhten Nachfrage durch geflüchtete Menschen verstärkt.

Die Stadt hat auf die Kälte reagiert, indem sie provisorische Unterkünfte wie die ehemalige Paketposthalle geöffnet hat, um obdachlosen Menschen einen Schutz zu bieten. Doch es fehlt an dauerhaften Lösungen: Die DRK-Übernachtungseinrichtungen verzeichneten im letzten Jahr 36 Prozent mehr Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr. Einwohner müssen oft in überfüllten Zimmern unter unzureichenden Bedingungen leben. Als Liebtanz und seine Partnerin im Ulmer Nest Unterschlupf suchen, bleibt ihnen nur der kalte Schlafsack, während die Gemeinde sich bemüht, die Anzahl der vorübergehenden Notschlafstellen zu erhöhen, um die Situation zu entschärfen, so die Stadtplanerin Andrea Gumpp. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die Stadt die Situation langfristig unter Kontrolle bringen kann, ohne dass viele auf der Straße leben müssen.

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