In Bad Münder tobt seit nahezu einem Jahr eine hitzige Debatte über die geplante Anschaffung von drei digitalen Info-Bildschirmen. Diese sollen an zentralen Standorten in Bad Münder, Bakede und Eimbeckhausen installiert werden, um Bürgerinnen und Bürger über Veranstaltungen und wichtige Informationen zu informieren. Die Finanzierung wäre attraktiv, da 90 Prozent der Kosten von staatlichen Förderprogrammen, unter dem Banner „Smart City“, übernommen werden würden. Doch nicht alle zeigen sich begeistert. Bürgermeister Dirk Barkowski äußert Bedenken, dass die anderen zehn Prozent der Gesamtkosten von etwa 235.000 Euro auch aus Steuergeldern stammen und fragt sich, ob diese Ausgabe wirklich von der Bevölkerung angenommen wird, zumal bereits Zeichen von Unmut über die Nutzung öffentlicher Gelder zu erkennen sind. Um die Meinung der Bürger einzuholen, schlug er eine Online-Umfrage vor, die auf große Ablehnung stieß, insbesondere vonseiten der SPD-Fraktion.
Politischer Widerstand
Die SPD-Fraktion, angeführt von Wilfried Hartmann, lehnte die Idee der Umfrage als überflüssig ab. Hartmann betont, dass die Details zur Nutzung der Bildschirme bereits in früheren Diskussionen umfassend behandelt worden seien und man keine Unsicherheiten mehr sehe. Laut Hartmann würden die Betriebskosten nach Ablauf der Förderperiode durch Werbeeinnahmen gedeckt, und die Bürger seien durch Workshops ausreichend informiert worden. Eine weitere Umfrage könne den Eindruck erwecken, man wolle lediglich ein positives Ergebnis herbeiführen. Hartmann fordert stattdessen eine endgültige Entscheidung im Verwaltungsausschuss am 5. Dezember, während Barkowski plant, die Umfrage bis Anfang Januar 2025 zu starten.
Bad Münder, das malerisch im Weserbergland und nahe der Rattenfängerstadt Hameln liegt, ist auch bekannt für seine reiche Geschichte und sein Heilwasser. Trotz dieser positiven Eigenschaften und der vielen kulturellen Angebote bleibt die Frage offen, ob die neue Technologie tatsächlich auf das Interesse der Bürger stößt oder lediglich ein weiterer strittiger Punkt in der Stadtpolitik wird. Dieses Dilemma beschreibt die aktuelle Situation der Stadt, die sich zwischen Innovation und Sparkurs bewegt, während die Bürger sowohl als Kosten-Träger als auch als Informations-Nutzer im Mittelpunkt stehen müssen. Laut bad-muender.de ist Bad Münder zudem durch ein ausgedehntes Netzwerk an Straßen und öffentlichen Verkehrsmitteln gut angebunden, was die Diskussion um die digitalen Bildschirme noch relevanter macht.