In einer bemerkenswerten Wende drängen vor allem syrische Geflüchtete, die im Libanon leben, zurück in ihre Heimat. Der Grenzübergang Masnaa, eine wichtige Verbindung zwischen Syrien und dem Libanon, wurde kürzlich wieder geöffnet, nachdem die libanesischen Sicherheitsbehörden ihn zuvor geschlossen hatten. Dies ermöglicht es Syrern, die in der Vergangenheit wegen Foltergefahr unter dem Regime von Präsident Assad nicht zurückkehren konnten, ihren Rückweg anzutreten. Experten berichten, dass in der aktuellen Situation viele Menschen aus dem Libanon in ihre Heimat zurückkehren, auch nach einem Machtwechsel in Syrien. Nahostexperte Wieland erklärte, dass es zahlreiche Rückkehrer geben könnte, die, sofern ihre Häuser noch stehen, jetzt wieder nach Deutschland zurückkehren können. Laut n-tv.de äußerten Beobachter, dass diese Rückkehrbewegungen nicht mehr von der Angst vor Folter geprägt sind, was die Fluchtursachen erheblich verringern könnte.
In Deutschland wird unterdessen eine Diskussion um die Asylverfahren syrischer Flüchtlinge laut. Migrationsforscher schlagen vor, alle laufenden Asylverfahren von Syrern vorerst auszusetzen, während Unionspolitiker wie Andrea Lindholz (CSU) fordern, die Aufnahme neuer Flüchtlinge zu stoppen. Lindholz betont, Deutschland habe bereits über seine humanitären Verpflichtungen hinaus genügend Flüchtlinge aufgenommen. Diese Kritik wird von der unser-mitteleuropa.com aufgegriffen, die die Notwendigkeit betont, mit der Türkei an einem Plan für die Zukunft Syriens nach Assads möglichem Sturz zu arbeiten, um Rückkehrmöglichkeiten zu schaffen. Die Diskussion um den Stopp der Asylaufnahme und die Rückkehr von Geflüchteten wirft Fragen zu Deutschlands Rolle in der globalen Migrationskrise auf.
Diese Entwicklungen kommen in einer Zeit, in der Deutschland mit einer Vielzahl von Herausforderungen im Asylsystem ringt. Die Rückkehrbewegungen von Syrern aus dem Libanon und die Forderungen nach einem Aufnahmestopp könnten die demografische und soziale Landschaft des Landes neu gestalten und damit sowohl politische als auch gesellschaftliche Auswirkungen haben.