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Klausentreiben in Weitnau: Ein Spektakel des Gruselns und Geschreis!

Am 5. und 6. Dezember erlebte Weitnau ein faszinierendes Spektakel – das traditionelle Klausentreiben, das tief in der Geschichte des Allgäus verwurzelt ist. Pünktlich um 18 Uhr entzündeten Feuer vor der Kirche St. Pelagius und schallende Klänge von AC/DCs „Hells Bells“ kündigten das Startsignal an. Kinder und Erwachsene versammelten sich, während die Klausen mit ihren unheimlichen Masken und beeindruckenden Hörnern, die auf bis zu sechs Schädeln prangen, in Erscheinung traten. Mit ihren schweren Fellkostümen und schellenden Geräuschen setzen sie die Zuschauer in Aufregung. „Hast du Schiss?“, fragt der Fünftklässler Jonas seinen Freund Lukas, der ängstlich in eine „klausenfreie Zone“ flüchtet, als einer der Klausen auf ihn zustürmt, wie Merkur berichtete.

Dieses Brauchtum hat eine lange Tradition: Vor über 2000 Jahren entstand es, um böse Geister und die Dunkelheit des Winters zu vertreiben. Mutige Männer kleideten sich in Fell- und Ledergewänder, trugen Tierköpfe und zogen mit schellenden Geräuschen durch die Straßen. So entstanden auch die Bärbele, die in der Nacht vom 4. Dezember durch die Dörfer hüpfen und den Menschen das Fürchten lehren sollten. Diese Tradition, die einst in Memmingen aufgrund von Beschwerden als „groben Unfug“ verboten wurde, ist heute fester Bestandteil des Allgäuer Kulturerbes, wie Allgäu.de hervorhebt. Die Klausen verfolgen nun nicht mehr arglose Geister, sondern sorglose Schaulustige, die sich dem Spektakel nicht entziehen können.

Mit ihrem eindrucksvollen Auftritt nehmen die Klausen eine zentrale Rolle im Jahreslauf vieler Dörfer ein. Oft sind es unverheiratete Männer aus den jeweiligen Ortsvereinen, die sich in die kostbaren und schweren Kostüme zwängen und sich dem nächtlichen Treiben widmen. Die Verbindung von Tradition und Geselligkeit sorgt für einen unvergesslichen Abend voller Aufregung und Faszination im Allgäu. Das Klausentreiben ist nicht nur ein Ereignis für die Anwohner, sondern zieht auch viele Besucher magisch an, die sich von dem schaurig-schönen Spektakel verzaubern lassen.

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