Eine beeindruckende Meisterleistung in der Welt der Dachdecker: Michael Nebeler aus Bedburg hat kürzlich das Bleidach für das Gotthard-Hospiz auf dem Schweizer Gotthard-Pass erfolgreich eingedeckt. Wie ksta.de berichtet, ist Nebeler nicht nur ein Meister in seinem Beruf, sondern auch ein echter Pionier. Nachdem er eine spezielle Ausbildung in England absolviert hatte, hat er sein Handwerk perfektioniert und ist mittlerweile einer der gefragtesten Fachleute für Bleidachungen in Deutschland.
Der Transport zum Gotthard-Pass, wo die Arbeiten auf einer Höhe von 2091 Metern stattfanden, stellte eine logistische Herausforderung dar. Mit seinem langjährigen Mitarbeiter übernahm Nebeler den Auftrag, der nicht nur Geschick, sondern auch ein tiefes Verständnis für das Material erforderte. Während der Anlernphase der Schweizer Dachdecker veranstaltete Nebeler sogar kreative Pausen, in denen er mit ihnen Tirolerhüte aus Bleiplatten formte, um ihnen ein Gefühl für den Werkstoff zu vermitteln. Nebeler ist seit mehr als 40 Jahren im Geschäft und teilt sein Wissen gerne aus, auch wenn er fürchtet, dass die EU-Bestimmungen das Ende der Bleidachungen bedeuten könnten. „Das geht nicht. Auch die Dombauer etwa sind auf Blei angewiesen“, äußerte er besorgt über die mögliche Verdrängung seines Handwerks.
Das Reetdach als Tradition
Einschränkungen und Herausforderungen prägen sowohl das Handwerk von Nebeler als auch die Tradition des Reetdachs. Angesichts der strengen Auflagen für die Nutzung von Reet und den hohen Anforderungen an die Brandschutzmaßnahmen ist es wichtiger denn je, sich mit den Grundlagen der Dacheindeckung auszukennen. In einer Zeit, in der moderne Materialien an Popularität gewinnen, bleibt die Frage, wie traditionelle Handwerke wie die Bleidachung oder die Reetdeckung in Zukunft bestehen können.