In Gemünd, einem Stadtteil von Schleiden, wurde die Interkommunale Psychosoziale Unterstützung (IPSU) ins Leben gerufen, die flutbetroffenen Menschen seit dem 1. Januar 2023 hilft. Dieses innovative Projekt, das von den Kommunen Schleiden, Hellenthal und Kall gefördert wird, wird von den Maltesern betrieben und steht allen Menschen zur Verfügung, die nach den verheerenden Fluten psychologische Unterstützung benötigen. Laut Frank C. Waldschmidt, dem Leiter der Malteser-Fluthilfe NRW, haben seit dem Start des Hilfsangebots bereits etwa 9.000 Gespräche stattgefunden. Dies zeigt eindrücklich, dass der Bedarf an psychologischer Hilfe auch Jahre nach der Katastrophe immens bleibt, wie auch ksta.de berichtete.
Veränderungen und Angebote der Hilfsstruktur
Das IPSU verfolgt einen niedrigschwelligen Ansatz, um jemandem den Zugang zu psychologischer Unterstützung möglichst leicht zu machen. Es wird bewusst darauf verzichtet, Patienten zur Vorlage einer Krankenkassenkarte aufzufordern, um einen offenen und barrierefreien Zugang zu schaffen. Darüber hinaus können Menschen innerhalb von 48 Stunden einen Termin für ein Erstgespräch erhalten, berichtet malteser-in-nrw.de. Die IPSU ist darauf ausgelegt, verschiedene Hilfsangebote vor Ort zu verknüpfen und gedeckte psychische Probleme wie Schlafstörungen zu identifizieren, die häufig eine Folge der Fluttraumatisierung sind.
Im kommenden Jahr wird die ursprüngliche Hilfsstruktur jedoch reduziert, da das Pilotprojekt zum Jahreswechsel ausläuft. Der Bürgermeister von Schleiden, Ingo Pfennings, betont, dass es wichtig sei, dass die Betroffenen irgendwann zu einer Normalität zurückfinden. Trotz der Reduzierung bleibt das Beratungsangebot in Schleiden bis zum 31. März 2025 bestehen, während in Weilerswist und Bad Münstereifel die Angebote am 31. Dezember 2024 enden werden. Die Malteser werden trotzdem ihre Koordinierungsstelle in Ahrweiler aufrechterhalten, um weiterhin Hilfsleistungen zu bündeln und den Menschen in der Region zu helfen.