Politiker zeigen sich mit veralteten Ansichten, wie RND-Kolumnistin Wiebke Ankersen kritisiert. Ihre Aussagen, die sowohl in Deutschland als auch in den USA zu hören sind, offenbaren eine bevormundende Haltung gegenüber Frauen, die nicht nur inakzeptabel, sondern auch wirtschaftlich schädlich ist. „Wir tun auch den Frauen keinen Gefallen“ und „Ich werde die Frauen beschützen, ob sie es mögen oder nicht“ sind Zitate, die deutlich machen, dass diese Politiker Frauen nicht ernst nehmen. In einer Zeit, in der gut ausgebildete Frauen längst eine stärkere Vertretung in Führungspositionen verdienen, ist ein solches Denken nicht nur rückwärtsgewandt, sondern gefährdet die Zukunft der Wirtschaft. Die Vielfalt, die in Unternehmen dringend benötigt wird, bleibt in den Entscheidungsebenen oft unerhört.
Die Notwendigkeit für Gleichberechtigung in der Politik zeigt sich auch in der stagnierenden Repräsentanz von Frauen im Deutschen Bundestag, die seit über zwei Jahrzehnten bei einem Drittel verharrt, wie die Bundesstiftung Gleichstellung berichtet. Damit die gesellschaftliche Mitgestaltung nicht allein Männern vorbehalten bleibt, ist ein klarer politischer Wille nötig. Unternehmen müssen aktiv für Vielfalt eintreten und sich gegen veraltete Konzepte stellen. Politische Führungskräfte sind gefordert, den quantitativen und qualitativen Ausbau der Ganztagsbetreuung voranzutreiben und überholte Regelungen wie das Ehegattensplitting zu überdenken.
Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, ist ein gemeinsames Handeln in gemischten Teams vonnöten. Wiebke Ankersen, die zusammen mit Christian Berg die Allbright-Stiftung leitet, setzt sich dafür ein, dass Frauen gleichberechtigt in Führungsrollen gelangen. Nur mit einem echten Bekenntnis zur Gleichstellung wird Deutschland die Chancen nutzen können, die aus der Vielfalt seiner Bevölkerung entstehen. Die Frage ist nicht mehr, ob Frauen in Entscheidungen einbezogen werden sollten, sondern wie schnell dies Realität werden kann.